lekkerli



es klappt wieder mit den bildern, also hier noch das abschiedsfoto mit catty wong !!!

königsplatz, südseite

mist, jetzt kann ich plötzlich keine bilder mehr hochladen – da kommt eine kryptische fehlermeldung – moment, ich schreib mir die mal auf:

„Der Vorgang konnte nicht abgeschlossen werden

(WordPress.WordPressOrgXMLRPC

ApiError-Fehler1.)“

kann mir bitte bitte jemand helfen ?


ich habe nämlich auf der documenta und drumrum gigaviele bilder gemacht, und hatte mir schon die bilder herausgesucht, mit denen ich diesen beitrag untermauern & verfeinern wollte.

seit zwei tagen sind wir mitten im trubel des königsplatzes, zum ersten mal auf der südseite. ich habe es nicht übers herz gebracht, den omnibus schräg in die ecke zu stellen, wie es in der planskizze der sondernutzungsgenehmigung eingezeichnet war und ihn spiegelbildlich zu der stelle plaziert, die wir immer auf der nordseite inne genommen haben.




obwohl die letzten beiden tage scheuߟlich verregnet waren, hat die arbeit viel freude gemacht: wir sind ein ultimatives trio: gabriele, in deren gegenwart ich mich sofort wohl aufgehoben fühle … & kilian, der junge wilde, der nicht bereit ist, eingefahrene strukturen einfach hinzunehmen … & ich, der ich in einer solchen besetzung mein bestes geben kann – wer mich kennt, weiߟ, wie ich die trioformation liebe. 

die tage sind so voll, daߟ ich mit dem schreiben unmöglich nachkommen kann. ich habe nicht einmal begonnen, etwas über die documenta zu schreiben oder über „il convento“, wo wir jetzt schon wie ehrengäste behandelt werden.




es ärgert mich sehr, daߟ ich keine bilder hochladen kann – weil ich lokker bleiben will, sage ich: gute nacht.

es ist verrückt – jetzt geht das wieder:



bücherkitzel

auch bin ich schnurstracks mit freya ins ottoneum gesteuert, um ihr eine meiner lieblingsbibliotheken zu zeigen (nicht teil der documenta). vor etwa 250 jahren hat ein akribischer gelehrter eine botanische bibliothek gebaut: die rücken der buchförmigen holzkistchen bestehen aus der rinde des beschriebenen baumes – und in den kistchen sind blätter, blüten und früchte, mit einer schön geschwungenen gänsekielhandschrift bezeichnet. für mich hat dieser ort etwas „heiliges“ in dem sinn, in dem charles eisenstein sein zweites buch mit „sacred economics“ betitelt hat.



wiedersehen

obgleich ich kein krist bin, habe ich mich sehr gefreut, daߟ die schönste jesus-darstellung, die ich kenne, in kassel ein zuhause gefunden hat.

er balanciert da oben im wind auf einer goldenen kugel – das ist das positive gegenbild zum angenagelt-sein.

parallel zur letzten documenta (die sich ziemlich zickig dazu verhalten hat) war in der elisabeth-kirche eine ausstellung mit arbeiten von stephan balkenhol, die mir sehr gefallen hat. sie war sozusagen gekrönt von dieser jesus-figur, die mein herz weit geöffnet hat für jesus, den revolutionär. dem sollten ruhig alle nacheifern.

und dann war da damals noch maria magdalena, meine lieblingsheilige:




passend dazu habe ich dann auf der documenta in der neuen galerie inter-essante arbeiten einer amerikanischen künstlerin entdeckt, von der ich noch nie gehört hatte: annie sprinkle



wie im traum

ereignet sich die zeit für mich in kassel. heute bin ich zum ersten mal nicht auf der documenta unterwegs gewesen, weil die präsidentin der pinken republik, mit der ich kilian auf dem königsplatz abgeholt habe – von der gattung „gutmütiger riese“ war sie gleich ganz hingerissen – ihre letzte nacht auf der documenta ganz begeistert & exotisch wie ein wesen von einem anderen stern bei uns im omnibus verbracht hat.




zheng wang – wir haben englisch geradebrecht – hat mir erklärt, daߟ im chinesischen wang & wong austauschbar sind und ihr vorname sich für nicht-chinesinnen sehr schwer aussprechen läߟt (das stimmt, denn ich habe es auch schon wieder vergessen, obwohl ich sie mehrmals danach gefragt habe – ähnlich ging es ihr wahrscheinlich mit „werner“).



ihr globales logo ist deshalb „catty wong“ – das will sie auch ganz offiziell zertifizieren lassen. die tage mit ihr waren zauberhaft. heute mittag haben wir sie mit dem taxi zum wilhelmshöher bahnhof begleitet und sie ist losgeflattert zu ihrer nächsten station: die „skulpturen projekte“ in münster …



ich hoffe, alle haben verständnis, daߟ ich nicht zum schreiben komme …

pink republic

dieses foto auf den stufen des fridericianums hat zheng wang aufgenommen, eine chinesische künstlerin, die in bejing bei song dong studiert und die pink republic ausgerufen hat – was für ein zusammentreffen, wo doch rosa meine lieblingsfarbe geworden ist …




ich hatte sie getroffen, als ich vorgestern unterwegs war zum groߟen feuer und einer gruppe junger asiatinnen den weg erklärt habe … sie sagte: „i like your outfit.“




gestern haben wir uns „zufällig“ wieder gesehen und zusammen einige documenta-stationen durchstreift und am abend beim ruinen-italiener lekker gegessen – ich habe ihr vitelle tonnato empfohlen …




autodafß©

gestern nacht habe ich als auftakt meiner documenta die rituelle verbrennung einer ziemlich groߟen skulptur miterlebt:




das war in der nordstadt (ich bin gestern wahrscheinlich zwanzig kilometer barfuߟ gelaufen – am ende habe ich erleichtert die füߟe in ein basenbad getaucht & zwischendurch abgebürstet). die vorbereitungen dauerten stundenlang und das spektakel startete dann kurz vor mitternacht mit musik und einer ziemlich langatmigen & theorielastigen animation und einem sinfonisch raffinierten feuerwerk.




wenn ich das als initiation interpretiere, hat sich das lange warten durchaus gelohnt:



kann jetzt frei wie ein vogel durch die stadt segeln …



angekommen in kassel

in ziemlich heiߟem wetter sind wir flugs & unisono nach kassel gegondelt, in regem austausch. ich bin herzlich dankbar für diese unverhoffte zugabe.

wir sind ganz umstandslos gastfreundlich von marianne und ihrem mann aufgenommen & angeschlossen worden. das ist eine meiner lieblings-haltestellen (bei jeder documenta bin ich hier – und manchmal zwischendurch).

rechts eine wohnsiedlung mit vielen wohlproportionierten häusern, die sich für bolos eignen würden.

links weiträumig eingezäunt mit stacheldrahtrollen & wachttürmen: der knast – der alte kern der anlage sieht aus wie gründerzeit. und zwar nicht die fabrikantenvilla, sondern die fabrik. wenn mir die documenta nicht gefällt, kann ich das ja mal von innen besichtigen.

wir haben einen kleinen imbiߟ zu uns genommen und sind dann in schönster eintracht zu unserer ersten expedition aufgebrochen: ich habe versucht, freya einen topologischen überblick zu geben – und wir haben uns jederzeit verführen lassen von spontanen einfällen & wünschen.

am ende haben wir noch architektur & raumplanung studiert: wir sind hinter der brüderkirche über eine fuߟgängerbrücke mit sitzbänken in beide richtungen in ein modernes wohnviertel gegangen und haben den gesamtentwurf begutachtet und die praktische verwirklichung – wir konnten uns beide sofort vorstellen, dort zu leben. wahrscheinlich, weil da viel freiraum war für kinder und der fluߟ ganz in der nähe.

zur feier des tages haben wir bei meinem lieblings-documenta-italiener in der ruine in der nähe vom königsplatz lekker gegessen und sind den ganzen weg zurück zum omnibus gelaufen, ganz lokker & entspannt.

kaum waren wir im omnibus, kam die lang ersehnte entladung und es brach ein gewitter los. besser gehts nicht!

und ich habe es lieber gelassen, bilder davon zu machen.



die goldene 30

brigitte hat uns zum geburtstag eine goldene 30 geschenkt – die fahre ich jetzt spazieren und präsentiere sie auf der documenta, die unsere hebamme war.




es war weniger drückend und ich habe einen ruhigen tag verbracht mit oyalesen, körperpflege, wexeln der bettwäsche, geschäftigen telefonaten usw. mittags war ich zum essen eingeladen und hatte die gelegenheit, mich mit michael mal wieder ausführlich & seelenruhig über unsere arbeit auszutauschen. das hat mich schön gehalten & bestärkt.




jetzt wird mich freya nach kassel begleiten und alle sind zufrieden. sie bleibt eine nacht im omnibus und beschnuppert mit mir am freitag die documenta … vielleicht zusammen mit jasminka & rowan, zwei künstlerinnen, die wir auf dem kongreߟ in bochum kennengelernt haben. sie sind schon in kassel und wir freuen uns auf ein wiedersehen …




am frühen abend habe ich das oma-auto nach hause gebracht und bin mit brigitte bei wo lang essen gegangen. die chefin hat sich gefreut und sich inter-essiert nach meinem befinden erkundigt. dort tauchte dann auch aus heiterem himmel christopher auf, der sich die uni in lüneburg angeschaut hatte und nun in witten bei seinem kumpel zu besuch war. er hat kurz erwogen, mich nach kassel zu bringen, aber das lieߟ sich nicht befriedigend mit seinen plänen synchronisieren. er erzählte, daߟ besonders das gespräch am letzten tag auf der veranda einen deutlichen eindruck in bernkastel-kues hinterlassen hat.



käptn solo

es sieht so aus, als würde ich am donnerstag allein zur documenta fahren – alle aspirantinnen – auch die jungs und vor allem:




sollten bedenken, daߟ ich bei der nächsten gelegenheit zweiundsiebzig sein werde … 

brigitte macht sich sorgen, wenn ich allein mit dem omnibus unterwegs bin und freya, meine meistin, meine labsal in den letzten wochen, die sich mit ihr wie monate angefühlt haben, hat mir ernsthaft angeboten, mich zu begleiten, obwohl sie genug um die ohren und erholung verdient hat.




heute ist sie mit dem bus (!) nach hattingen gekommen und wir haben den omnibus aufgeräumt & entrümpelt & sauber gemacht. ich – der ich sie gerne hin & zurück mit dem oma-auto kutschiert hätte – durfte sie auch nur den berg hinauf zur haltestelle bringen.

es ist unwiderstehlich, wie vernünftig sie ist. sie hat gesagt: „das ist ein schnellbus, der braucht nur fünfzehn minuten.“ da fällt mir nichts mehr ein!




mensch freya – danke für alles & lebe wohl !!! – wir sehen uns in wiesbaden.




liebe grüߟe aus meiner toskana.