inzwischen

ist das wetter so gnadenlos abgestürzt, daߟ die zeit der nackten füߟe wohl vorbei ist. gestern abend habe ich meinen spaziergang ausfallen lassen und bin für meine verhältnisse ziemlich früh ins bett gegangen. pia & christopher bewähren sich glänzend unter diesen extremen umständen. wir schnattern und lassen uns nicht die laune verderben. dieses bild von pia & mir prangte heute in der zeitung, die seit den tagen der ddr „freies wort“ heiߟt (war das eine raffinierte form von ironie?).

wir waren zwei tage in suhl und standen an zwei verschiedenen plätzen. seit dem ende der ddr sind hier mehr als ein drittel der einwohnerinnen abgewandert und über 5.000 wohnungen „rückgebaut“ (so nennen die das wirklich) worden.

das ist der waffenschmied. er ist das wahrzeichen der stadt, denn seit dem 14. jahrhundert werden hier waffen hergestellt und die berüchtigte kalaschnikow (ak47) wurde hier erfunden und hat sich dann wie ein tückischer virus auf der ganzen welt verbreitet. die helle spitze rechts unten ist eine kapelle, zu der pia & christopher am sonntag hinaufgestiegen sind:

gaaanz winzig steht da der omnibus auf dem markt, gleich gegenüber von einem kaufhaus, das in den dreiߟiger jahren von den nazis „arisiert“ wurde und damals wahrscheinlich der inbegriff von moderner architektur gewesen ist. mich hat es sehr an das tortenstückartige warenhaus von mendelsohn in chemnitz erinnert, das heute ein museum ist.

im rathaus konnte mir niemand die frage beantworten, wer das wann gebaut hat. auch am & im gebäude gab es keinen hinweis. dafür aber ringsum die grauenhaftesten hochhäuser & plattenbauten, in denen vorwiegend alte menschen leben. hoffentlich fallen da nie die aufzüge aus.

früher habe ich meist vor einem brunnen gestanden mit einer wild bewegten jagdszene – die war zerlegt und wurde gerade restauriert.

in der stadt habe ich einen ahorn entdeckt, an dem nur noch die samen hingen – irgendwie widersinnig, oder?

the blues is takin‘ over …