unsere niedersäxischen bauern

ohne mich von der arbeit abhalten zu lassen – verbringe ich viel zeit im gespräch mit „modernen“ bauern, die mir allemal sympathischer sind als politiker & verbandsfunktionäre. sie fühlen sich heimtückisch hintergangen und können überhaupt nicht verstehen, warum die initiatoren (politiker & verbandsfunktionäre) nicht erst einmal das gespräch mit der arbeitsgemeinschaft bäuerliche landwirtschaft gesucht haben.

in rotenburg trennte uns nur ein kiosk. sie haben auf unaufdringliche weise das gespräch gesucht, indem sie uns einzeln erstmal zugehört haben. dann kamen sie mit zahlen & fakten, die ich nicht überprüfen konnte & wollte. sie empfinden den gesetzesvorschlag des volksbegehrens wie die steinernen tafeln der zehn gebote – irreversibel & der sichere weg in den wirtschaftlichen ruin, jedenfalls als existenzielle bedrohung.

wie die meisten betrachten sie demokratie als rein quantitatives geschehen, dem wir als einzelne hilflos ausgeliefert sind – direkte demokratie ist dann die blanke willkür, weil die abstimmenden ja keine ahnung haben können und ganz gewiߟ nicht acht seiten kleingedrucktes juristenkauderwelsch verstehen und alle fakten & zahlen nachprüfen können, ehe sie die volksinitiative unterschreiben. fakten & zahlen sind ja schlieߟlich die werkzeuge der vernunft und ohne experten kann es keine razzionalen entscheidungen geben.

von den fakten & zahlen der niedersäxischen volksgesetzgebung haben sie keine ahnung und die rolle des omnibus in dem ganzen können sie zunächst überhaupt nicht verstehen. am anfang sind wir pauschal ihre gegner, denen sie sich vorsichtig & höflich nähern – und dann werden daraus sehr aufschluߟreiche begegnungen, die mit zahlen & fakten nicht zu beschreiben sind. ich bin mitten dazwischen und kann mich nach allen seiten offen & friedlich verständigen – das ist genau die erfüllung meines geduldigen strebens nach souveränität – ursache des omnibus.