ich lebe mich ein

   
 

bachstraߟe 22, 58452 witten – so heiߟt jetzt meine winteradresse. ich habe diese drei fenster nach auߟen und mich in der wohnung in riesenschritten heimisch gemacht:

  

richtig lokker wurde ich erst, als die bücherwand fertig war: so sieht also jetzt meine werkstatt aus:

   
 

mein badezimmer ist klein & effizient – heute habe ich zum ersten mal geduscht und mich rasiert – ich hab so einen regenduschkopf und eine intelligente dreischeibige glasfaltwand auf dem badewannenrand. funktioniert einwandfrei.

und heute kam freya als erste offizielle besucherin und hat mich zum sonnenuntergang auf einen höhenzug geführt, wo wir einen wunderbaren überblick über die stadt, die ruhr und die umgebung genossen haben. und ich dachte, hier ist flachland …

   

 in einer schönen schleife sind wir in der dunkelheit zu mir zurückgelaufen. freya war mal wieder genau die richtige für mich: wir haben noch mit heiߟen tee & schokolade in der küche gesessen und die gegenwart gedehnt. sie hat mich übrigens darauf aufmerksam gemacht, daߟ post in meinem briefkasten war – auf die idee war ich noch garnicht gekommen.

in einem wattierten umschlag steckte eine liebevolle einstandspost zum umzug.

ich habe freya noch nach hause begleitet und war anschlieߟend noch bei „mitten in witten“ – so nenne ich jetzt einmal das unternehmen von jan (mit einem typografischen dreh läߟt sich das in eine wortmarke verwandeln).

jetzt genieߟe ich eine ganz entspannte vollmondnacht in meinem frischen zuhause …

  

glückwunsch

  
gestern hatten drei lieblings-mitarbeiterinnen von mir geburtstag: joana und katharina sind 20 geworden und für sofia bricht ein neues jahrsiebent an – was auch immer das heiߟen mag.

und wo wir schon bei alfamädchen sind: das ist milla, meine enkelin:

  

ich bau mir inseln

  
ich häute mich gerade und bin ganz benommen. die zeit breitet sich frei vor mir aus, aber es gibt noch eine menge zu erledigen. 

ich bin jetzt im souterrain eines sechziger-jahre-wohnblocks und schaue auf ein kleines hochhaus im ruhrgebiet, der einzigen metropole deutschlands. ich muߟ den umzug aus dem omnibus verkraften und mich hier jetzt erstmal assimilieren.

also bau ich mir inseln: küche, werkstatt, bettstatt und entwerfe mein zuhause für diesen winter. wo das geliebte dachkämmerlein am rhein eng & klein, ist es hier als innenraum eher groߟzügig.

   
   
provisorisch, ich hab noch einige möbelstücke in aussicht und glaube, hier kann ich gut leben. ich werde mich erkundigen, was ein senioren-monatsticket für rhein & ruhr kostet.

tausend dank, freya

für deine kunstfertigkeit:

   

ich habe meine helle freude daran und fühle mich ausgezeichnet.

es war ein frugales zusammenfinden im schloߟ freudenberg – meine besten mitarbeiterinnen waren dort und wir waren zusammen im klangraum … und haben bis tief in die nacht hinein geredet.

danke, auch an die jungs, die sich angesprochen fühlen.

  

so, und jetzt habe ich erstmal keine zeit mehr für öffentliche aktivitäten – abgesehen davon, daߟ ich immer für alle zu erreichen bin …

strange days

  
der westen ist ein richtiger schock für mich – ich fühl mich behämmert & angeschrien von konsum, konsum, konsum. jetzt sind wir in gieߟen. wie ging noch mal der reim auf gieߟen in meinem blog vor sieben jahren ??? die jungs sind jedenfalls ganz erschüttert von den wenigen gesprächen. da lief es sogar in fulda besser. ich habe mich voll auf meine gespräche konzentriert und mir kein redundantes lamentieren angehört, aber das war harte, freudlose arbeit.

   
 
offensichtlich habe ich mich in den osten verliebt – diese ruhe, diese weite, diese frauen …

und jetzt:

   
 

wiedersehen

nach fünf jahren: jeannette und ihre eineiigen zwillinge j&j … als säuglinge habe ich sie einmal kurz gesehen.

  
schon wieder eine traum-mutter. freundlich & souverän. wir funken auf gleicher wellenlänge.

   

 

und zwillinge bestaune ich schon immer gern.

puh, nine eleven

das ist auch bei uns in deutschland ein denkwürdiger tag. zum beispiel wurde an dem tag der omnibus ausgeraubt, vor der riesigen halbkreisförmig vorgewölbten freitreppe von sankt michael in schwäbisch-hall. auf der 500 jahre alten treppe werden jedes jahr festspiele veranstaltet. ein echter geomantischer nervenknoten. während wir im kino waren, wurde von drei jungs an der grenze zur strafmündigkeit (was für ein wort) im omnibus wahllos alles geklaut, was sich wegschleppen lieߟ. süߟigkeiten, eine kiste mit teilen meiner musiksammlung, alles geld, was im schrank in unserer omnibus-kasse war, die sinnlosesten paraphernalia. grabsch, grabsch.

ein brachialer überfall, der mich zwar im kern getroffen hat, aber am ende meine vertrauensseligkeit noch weiter gefüttert hat durch die anteilnahme, die ich erfahren konnte in form von geschenken, spontanen geldsammelaktionen (erzählen & den hut rumgehen lassen) … detektivischer mitarbeit, lokalkolorit usw. der materielle verlust war schnell ausgeglichen. kurz habe ich überlegt, mal mit den jungs zu reden, aber sie hätten sich ja nur schämen können vor mir und das wollte ich nicht …

  
hier in fulda residiert die verwaltung in einem veritablen schloߟ. von denen kam die kunde, daߟ wir den omnibus wegfahren müߟten wegen einer kundgebung „tausend lichter“ für toleranz und empathie an diesem besonderen tag. das kam in form einer ausdrücklichen anweisung ohne diskussion. ich habe nach ausweichplätzen ausschau gehalten und mindestens zwei möglichkeiten in der nähe gefunden … aber in dem kompetenzgestrüpp war kein durchkommen. ein polizist hat sich ernsthaft für unsere arbeit inter-essiert und sich gefreut, uns kennengelernt zu haben, während er seines amtes waltete.

  
die menschen schimpften wie die rohrspatzen (das wird man ja wohl noch sagen dürfen, ohne gleich in die rechte ecke gestellt zu werden). und die, die sie immer gewählt haben, hacken am bösesten auf der armen frau merkel herum, die ich die ganze zeit spöttisch „mutti“ genannt habe, auch in anspielung auf meine rabenmutter, zu der ich niemals „mamma“ gesagt hätte.

nach meiner tour durch brandenburg vermisse ich die ostfrauen jetzt schon. wie gut, daߟ ich am wochenende so viele freundinnen treffe.

   
 

warm geworden

  
völlig unerwartet ist es noch einmal warm geworden – und für die baumpflanzungs-aktion war das wetter einfach ideal.

   
 
wir hatten ja noch als pilotfisch enoch’s mini cooper und waren beweglich. zwei nächte haben wir jetzt an der tankstelle in creuzburg verbracht. 
  
enoch & christopher kannten „pulp fiction“ noch nicht (bildungslücke). den habe ich rausgekramt aus meinen beständen und wir haben ihn vergnüglich angeschaut, nachdem wir ein schon vorbereitetes üppiges abendmahl verspeist hatten. ein schöner abend, ausklingend mit gesprächen …

heute morgen putzen, wasser auffüllen, enoch verabschieden (nächste woche sehen wir uns wieder) … und dann hundert kilometer durch den späten herbst. nur die espen & die birken leuchten noch gelb und die entlaubten buchen haben aus der ferne einen violetten schimmer.

jetzt sind wir in fulda und ein völlig neuer film beginnt.