heute mittag um eins habe ich kolja zum wiesbadener hauptbahnhof gefahren und habe dort gleich zwei neue mitfahrerinnen mitgenommen: leon, an dem ich im vorigen jahr so große freude hatte und sophia, eine freundin von aurel, quicklebendig und spontan liebenswürdig – wir hatten sofort einen heißen draht zueinander.
mit den beiden neuen bin ich dann in den freistaat bayern gefahren. so konnten wir uns prima beschnuppern und auf den neuesten stand bringen. das wetter war naß & warm, mit ständigem nieselregen. umhüllt vom schützenden omnibus habe ich die fahrt durch oberfranken genossen, wo ich vor fünfzehn jahren zum ersten mal unterschriften gesammelt habe – ich liebe die sanfte landschaft , durch die sich der main schlängelt – weinberge und dörfer, die sich seit tausend jahren lebendig zusammenscharen und einen richtigen organismus bilden. in der mitte oft ein barockes kapellchen mit schlankem zwiebeltürmchen. ich empfinde eine gelassen und natürlich gewachsene vitalität hier.
jetzt sind wir in erlangen. siemens town seit wirtschaftswunderzeiten … auf dem absteigenden ast, seit siemens in globaler konzern geworden ist. und siehe da: dem rathaus sieht man sofort an, daß es von einem konzern bezahlt wurde – genau wie in heidenheim, wo der voith-konzern die stadt dominiert. die architektur ist auftrumpfend modern, mit maßlosen dimensionen und eiskalt. wenn man es zuläßt, kann man sich da furchtbar „professionell“ verwaltet fühlen.
hier ist dann noch eine neue zu uns gestoßen: arne, der gerade von ein paar wochen sein geographiestudium mit politischem einschlag abgeschlossen hat und lange in bolivien war. er kann jetzt ein projekt machen, in dem es darum geht, an das engagement und potenzial von jungen menschen anzuknüpfen, die ein freiwilliges soziales jahr (im ausland) verbracht haben, um der gesellschaft ihren konstruktiven sozialen beitrag zu erhalten. dafür hat er fördermittel aufgetrieben und will jetzt mal beim omnibus hereinschnuppern, weil partizipation sein großes thema ist. er kann in einem co-working space in berlin arbeiten. so jemand wie er gehört zur zielgruppe von jan und jonathan, die beide (jan als gründer und jonathan als flexibler mitarbeiter) in so einem hub arbeiten. wie sich das entwickelt inter-essiert mich sehr.
wir haben bei einem gehobenen italiener lekker gegessen und uns weiter kennengelernt.
auf ein neues