im tempel auf dem hof

das ist ein schöner sozialer tempel geworden. unser aufenthalt war sehr erholsam und wir fühlten uns willkommen, obwohl wir völlig unangemeldet auftauchten. viele ausdrucksstarke, inter-essante menschen. die kinder haben uns zuerst entdeckt und ausgefragt. unverhüllt neugierig (dafür scheint mir dieses wort, das ich sonst vermeide, genau passend). wissensdurst. 

auch  bei den erwachsenen gab es viele offene gesichter mit der frage „wer bist du ?“, mit denen ich gleich zur sache kommen konnte. hoch verdichteter, frei flieߟender analoger (!) austausch, soziale schönheiten. hier ist schon viel verwandelt worden. 

dann habe ich noch einen künstler namens werner kennengelernt … und als ich dessen atelierwohnung gesehen habe, bin ich doch ganz schön ins träumen gekommen.

ich könnte nur noch an der peripherie einer wie auch immer gearteten lebensgemeinschaft leben. ich bin ein eigenbrötler geworden und damit gehts mir wunderbar. mich gruselt vor ringelpietz mit anfassen. ich habe die radikalsten sozialexperimente schon in meiner jugend (bis 25) bis zum äuߟersten durchexerziert. und wenn die kinder und die kunst nicht gewesen wären, hätte ich mich danach wahrscheinlich umgebracht. ich finde uns „zivilisierte“ menschen erbärmlich unterentwickelt. und wir labern ohne ende.  

also: besser kommunizieren lernen ist die dringenste aufgabe und mein täglich brot zugleich.