bei diesen temperaturen läuft unser neuer kühlschrank wahrscheinlich dauernd auf hochtouren und saugt die batterien leer:
gestern nachmittag erklang zum ersten mal ein gellender insistierender piepston aus unserem ladewandler, den ich noch nie gehört hatte. wir waren da vier tage ohne einen äußeren stromanschluß und die anzeige der batterien stand auf 23 volt. durch ein- & ausschalten habe ich den geheimnisvollen apparat erst einmal für ein paar stunden zum schweigen gebracht, aber es ging dann nachts und gleich heute morgen wieder los … und ich mußte das gerät abschalten, mit dem bewußtsein, daß dann der kühlschrank abtaut und die steckdosen nicht mehr funktionieren.
also: äußerste priorität: einen stromanschluß organisieren ! leon hat alle buden, eine außengastronomie und das domschatz-museum abgeklappert und sich nur absagen geholt (das kann ich nicht entscheiden, da muß ich erst den chef fragen / wo ist denn der chef ? / der chef ist nicht da / kommt erst in zwei stunden / usw.). hinter uns, am dom, hatte ich schon mindestens drei steckdosen in reichweite entdeckt, aber keine auskunftsperson – also habe ich mich durchgeschlagen durch die verschiedensten hierarchien, wo mir jeweils hilfbereite damen freundlich erklärten, das könnten sie nicht entscheiden … und mich jeweils zur nächsten eskalationsstufe begleitet. bis ich im vorzimmer des domprobstes als obersten chef gestrandet und durfte ihm aber nicht meine notlage und ihre lösung von angesicht zu angesicht vortragen. er hätte mir bestimmt geholfen. aber die sekretärin ist zu ihm hereingegangen und hat gesagt: „da ist jemand von diesem omnibus, der will strom.“ worauf er: „das machen wir nicht, der soll sich an die stadt wenden.“
ich dachte, mich trifft der schlag, als die sekretärin mir das dann ungerührt erklärte – und fragte, was für kristenmenschen mich in meiner not so kalt geschäftsmäßig abweisen könnten. sie hat mich nicht zum herrn domprobst gelassen – und dann noch gesagt, es tue ihr leid. die ehrwürdige äbtissin theophanu hat sich entsetzt im grab herumgedreht.
schwamm drüber, am ende hat sich ein angestellter der gastronomie, die leon schon gefragt hat, erweichen lassen, weil der besitzer der würstchenbude mit mir zusammen zu ihm gegangen ist (er brauchte seinen ganzen strom für seine kühltruhe, sogar sein mobiltelefon hat er anderswo aufgeladen). der mann hat das dann einfach auf seine kappe genommen und angedeutet, daß sein chef ziemlich gestreng sei. wir hatten dann strom bis zu unserer abfahrt. ich hab ihm gleich fünf euro gegeben.
heute waren es wieder über dreißig grad. bis auf weiteres werde ich wohl nicht mehr in diese hauptkonsummeile des ruhrgebiets fahren.
katharina ist von essen aus mit der eisenbahn nach hause gefahren. es war wirklich inter-essant, mit ihr zu arbeiten. ich hätte sie gern noch besser kennengelernt und hoffe sehr, daß wir uns bald wiedersehen. es war prima, daß sie während ihres aufenthalts am omnibus sofia, leon, brigitte, freya, jan, stephan, anna und und und kennengelernt hat – deep impact.
mit leon bin ich dann nach hattingen gefahren, wo uns brigitte schon mit ihrem auto erwartet hat. wir haben leon nach witten zum bahnhof gebracht und wir haben uns gleich für nächste woche verabredet – er war ein prima springer (eingesprungen für eine woche).
auf brigitte’s terrasse habe ich noch einen kaffee getrunken und bin dann mit ihrem auto zum omnibus gerollt, wo ich jetzt langsam herunterkomme von den anspannungen und dem zeitmangel der letzten woche.