happy weekend

  

wir haben ein lebendiges & reichhaltiges wochenende bei holger in der alten lotsenstation verbracht. das ist ziemlich genau in der mitte des nord-ostseekanals, der am höchsten frequentierten künstlichen wasserstraߟe der welt (laut holger). da verdunkelt sich manchmal der himmel – solche riesenpötte tuckern da durch.

   
    
   

holger ist ein lustiger vogel. ehemaliger leistungssportler auf hohem niveau, dann trainer und trainer-trainer. irgendwann hat er sein leben entsichert und sich in einen lachenden macher verwandelt – ohne netz und doppelten boden. er hat sich um die begleitung seines sohnes gekümmert und sich gleichzeitig bei allen wahlen als parteienfreier kandidat beworben – mit zum teil verblüffenden ergebnissen (was seine beliebtheit bei den bürgerinnen anging) und ernüchternden illegalen winkelzügen des system. er wurde diffamiert und gefoult.

heute ist er elegant umgeschwenkt zum selber machen. er hat schon immer gröߟere sportliche events in seinem gemeinde organisiert und inspiriert. seine sportfeste waren immer auf ein positives gemeinschaftserlebnis und inter-essante kommunikation ausgerichtet und machten insofern ihrem namen alle ehre.

in und an der lotsenstation wimmelt es von lustigen sinnsprüchen aller art.

   
    
 

den ersten abend haben wir am strand verbracht. sie hatten sich zwei tonnen sand anliefern lassen und holger hat aus paletten bequeme & zweckmäߟige möbel gebaut, es gab kissen und decken und sogar einen richtigen strandkorb für zwei. und feinen sand für die bloߟen füߟe… 

  

maike & enoch haben gleich auf der wiese mit nils & holger ein witziges spiel gemacht und ich habe endlich mal cordula besser kennengelernt – sie ist ein tatkräftiges prachtweib und kennt sich gut mit digitaler kommunikation aus. frauen wie sie sind unsere idealen mitarbeiterinnen..

   
 

nils, der sohn von cordula & holger, spielt ziemlich gut tischtennis. als ich gestern bei ein paar doppeln, die maike, enoch, holger & nils gespielt haben, zugesehen hatte, juckte es mich wirklich in den fingern – und heute hat enoch geschickt arrangiert, daߟ ich spielen konnte. zum ersten mal seit 20 jahren. lange zeit habe ich mich regelmäߟig beim tischtennis  vollkommen verausgabt. mir gefällt bei diesem spiel die klar abgegrenzte spielfläche und die körperliche distanz zum gegner. man kann sich nur durch blödheit dabei verletzen, aber mit wahrhaft mörderischer energie spielen und sich vollständig abreagieren. die spieltechnik und die strategie lassen sich unendlich verfeinern.

mensch, das hat freude gemacht, wieder zu spielen. mein körper hat sich erinnert und ich habe mich gleich ein wenig ausgetobt (dabei hatte ich gerade vorher geduscht). besonderen spaߟ hat mir das studium meiner mitspieler gemacht – eine ganz neue perspektive hat sich aufgetan. ein eigenartiges medium. es gab auch ziemlich gute schläger & bälle. ganz prima. quality time.

holger können wir auch gut einladen für unsere veranstaltung „selbst machen“ bei jens löwe in stuttgart. er geht jetzt für ein jahr auf die walz …

   
    
 

ach so, es gibt hier auch ein weltwunder. wir sind heute auf dem sinnweg von holger am kanalufer entlangspaziert. er erweckt entsorgte grabsteine zu sinnvollem leben: alle 250 meter (oder so) ist ein stein mit kurz gefaߟten lebensweisheiten in den grünen mittelstreifen des treidelpfads eingelassen. wir sind da entlang gelaufen, bis wie die schwebefähre von rendsburg sehen konnten, ein echtes zeugnis der gründerzeit. eine personenfähre schwebt unter der hohen brücke. in australien soll es noch eine geben. dem ingeniör ist nichts zu schwör. ich finde solche sonderbaren konstruktionen sehr sympathisch. sie sind mit dem rechenschieber kalkuliert und haben eine viel lebendigere ausstrahlung als alles digitale. nur mit mut & entscheidungsfreude beim entwerfer läߟt sich sowas bauen.