jetzt sind wir für drei tage in leer. die fahrt hierher war schön: wenn man seine ruhe haben will und große himmel liebt, kann man sich hier sehr wohl fühlen. sehr schön proportionierte bauernhöfe und straßendörfer aus backsteinhäusern, vereinzelte alte windmühlen – eine wohlüberlegte, wie abesprochene und gut an die besonderheiten der landschaft angepaßte regionale kultur scheint noch durch. angenehm bescheiden und ohne auftrumpfende gesten (von der sparkasse mal abgesehen).
nachdem enoch losgezogen ist, ist natalie wieder zum omnibus zurückgekommen, die wegen des gewaltsamen todes eines freundes eine auszeit nehmen mußte. sie hat sich gleich gut mit anna verstanden und wir sind durch die stadt gelaufen und haben bei einem italiener zusammen gegessen.
auf meinem abendspaziergang zum wasser habe ich entdeckt, daß sich in der stadt seit meinem letzten besuch (vor ziemlich vielen jahren) einiges verändert hat. eine art halbinsel, auf der früher ein großes unternehmen & ödland war, ist in ein modernes wohn- und arbeitsviertel verwandelt und mit einer eleganten fußgängerbrücke zugänglich gemacht worden – das war eine richtige überraschung.