unglaublich

jetzt haben wir (die girls & ich) in drei tagen leer (ostfriesland) fünfundsechzig telefonnummern auf unseren listen stehen, mit einer quote von über fünfzig prozent. rekord !!! besonders anna, die die hälfte ganz allein geschafft hat: ihre gespräche waren kurz & schmerzlos. sie ist ein naturtalent, an dem ich mich herzlich erfreuen kann.

und jetzt ist – nach einer 20-stündigen fahrt mit auto & eisenbahn – als glückliche wendung des lebens sofia bei uns eingetroffen – besser gehts nicht.

ich erlebe so eine art update des legendären girls club mit andrea & maxie & jana li vor zwölf (oder elf) jahren. mit zwölf (oder elf) jahren er-fahrungen ist das überaus inter-essant.

   
   

niemals aufgeben

mit frischem elan hat sich anna auf die pressearbeit gestürzt … und hat sich nicht abwimmeln lassen – und siehe da: heute, am dritten tag in leer, kam morgens als erster ein mann zu uns, der sagte, daߟ er in der zeitung von uns erfahren hatte und unbedingt unterschreiben wolle – und am liebsten auch für seine gehbehinderte frau, die auf einem parkplatz vor der stadt im auto saߟ.

  
anna’s gesicht leuchtete auf, und sie ist gleich in die verkaufsstelle der zeitung gegangen und hat sich auch ein exemplar für ihren praktikumsbericht geholt – und in einem abwasch die telefonnummern der zuständigen redakteure in den anderen städten besorgt.

  

der laden läuft

wie am schnürchen – noch besser als gestern und wir fühlen uns richtig wohl mit den ostfriesinnen. die menschen sind unaufgeregt und sehr hilfsbereit. ein junger mann von den stadtwerken hat unser stromproblem zu seinem gemacht und tatsächlich den chef einer elektrofirma zum omnibus gebracht, der nach meiner erklärung der lage gesagt hat: „hier gebe ich den schlüssel diesem jungen mann – und nun vergessen sie bitte, daߟ ich hier war.“

ein mann, mit dem ich überhaupt nicht gesprochen hatte, lief am omnibus vorbei und sagte: „hallo, herr küppers!“ 

usw.

jetzt gerade habe ich mit natalie die gegenwart ausgebreitet, während anna schon friedlich schlummert.

und schick nur ein paar bilder:

   
   

zwei blonde sängerinnen

  
wieder eine neue band.

anna spielt seit neun jahren cello und hat sich völlig natürlich & unkompliziert in unseren sound eingeklinkt. sie wirkt auf ihre gesprächspartnerinnen wie eine erfrischung. sie wird lauthals von älteren männern gelobt und aufgefordert, in die politik zu gehen und es denen einmal richtig zu zeigen. anna ist unbekümmert & feinfühlig. auf sie bin ich voll neugierig !

und natalie, die nur unsere untypische syltwoche mitbekommen hat, dann einen sehr erfolgreichen tag kampfsammeln mit freya in hamburg verbrachte … bis die unglücksbotschaft sie völlig niederschmetterte. sie muߟte nach hause fahren, um das zu verarbeiten und hat viel trost bei ihrer mutter gefunden.

natalie ist 24 und studiert an der kunstakademie in braunschweig. ihr vater ist ein alter bekannter, über dessen leben ich ganz wenig wuߟte, weil wir immer so spannende gespräche über die jeweilige gegenwart hatten, daߟ wir uns nichts über unsere geschichte zu erzählen brauchten. 

umso neugieriger bin ich jetzt auf natalie und will möglichst viel von ihr erfahren. es hat mich sehr beeindruckt, wie sie – so kurz nach diesem traumatischen schock – voll in die arbeit eingestiegen ist, mit einer eigenständigen stimme !

wir hatten einen erfolgreichen ersten tag miteinander. gut gemacht, mädels !

  

leer

jetzt sind wir für drei tage in leer. die fahrt hierher war schön: wenn man seine ruhe haben will und groߟe himmel liebt, kann man sich hier sehr wohl fühlen. sehr schön proportionierte bauernhöfe und straߟendörfer aus backsteinhäusern, vereinzelte alte windmühlen – eine wohlüberlegte, wie abesprochene und gut an die besonderheiten der landschaft angepaߟte regionale kultur scheint noch durch. angenehm bescheiden und ohne auftrumpfende gesten (von der sparkasse mal abgesehen).

nachdem enoch losgezogen ist, ist natalie wieder zum omnibus zurückgekommen, die wegen des gewaltsamen todes eines freundes eine auszeit nehmen muߟte. sie hat sich gleich gut mit anna verstanden und wir sind durch die stadt gelaufen und haben bei einem italiener zusammen gegessen.

  
auf meinem abendspaziergang zum wasser habe ich entdeckt, daߟ sich in der stadt seit meinem letzten besuch (vor ziemlich vielen jahren) einiges verändert hat. eine art halbinsel, auf der früher ein groߟes unternehmen & ödland war, ist in ein modernes wohn- und arbeitsviertel verwandelt und mit einer eleganten fuߟgängerbrücke zugänglich gemacht worden – das war eine richtige überraschung.

   
   

update rückwärts

bolo ‚bolo habe ich rückwärts gefunden: in der reihe „nautilus flugschrift“, in der auch das unsichtbare komitee „an unsere freunde“ veröffentlicht hat, habe ich ein buch von p.m. gefunden, das in den nullerjahren erschienen ist und eine art update von „bolo ‚bolo“ ist. das habe ich zuerst gelesen …

  
diese buchreihe ist eine wahre fundgrube ! check it out !

fare well enoch

  
jetzt ist auch enoch aufgebrochen in sein leben – er wird jetzt bald in erfurt studieren und hatte nach seinem reisejahr seine eltern nur kurz gesehen, bevor er zum omnibus kam. er muߟ sich eine wohnmöglichkeit in erfurt suchen & einrichten und all den bürokratischen kram, der mit der aufnahme eines studiums verbunden ist, erledigen, ohne sich die laune verderben zu lassen.

da geht er hin – der pressereferent meiner träume. könnte ich ihn doch nur anheuern. es hat sich sehr ausgezahlt, an jedem standort noch einmal die medien zu versuchen. enoch war ein naturtalent. 

  
ich habe mit ihm auch immer wieder intensive & kurzweilige gespräche geführt, bei denen die zeit bedeutungslos wurde. 

  
das trio mit ihm & maike war einmalig !

karawanserei

inzwischen sind wir auf einem wohnmobil-stellplatz gelandet, haben unseren wassertank aufgefüllt, sind an den strom angeschlossen, haben alle öffnungen aufgemacht und sind jede für sich ihren beschäftigungen nachgegangen: ich konnte zum beispiel das schöne buch zuende lesen und fast den ganzen spiegel von dieser woche.

wir haben lekker gegessen und gleiten in die nacht …

   
 
am rand von wilhelmshaven, und leider gibt es hier kein klo.