selten habe ich mich mehr willkommen gefühlt in einem städtchen. und das in dieser so brutal gequälten natur.
sowas bringt freundlich-pragmatische partisaninnen hervor, die furchtlos & anonym das mögliche tun. zum beispiel den bürgermeister von rotenburg. in seinem berufsleben war er ein hohes tier bei der polizei in bremen. er hat seinen beruf anscheinend seelsorgerisch verstanden und schenkt nun seiner stadt seine professionellen erfahrungen. ich konnte ihn zwei tage bei der arbeit beobachten, und er war der gastgeber auf dem podium bei der veranstaltung am montagabend. er kämpft für seine stadt und ist überhaupt nicht verbissen dabei. er ist nicht korrumpierbar und spielt sich nie in den vordergrund. er kann sehr schnell situationen erfassen und sich geschmeidig einklinken, wenn es nötig ist. mit freundlicher gelassenheit. er hat den goldenen gürtel.
schon als wir am sonntagabend in die stadt hineinfuhren, winkte er uns vom straßenrand zu und stellte sich vor. er gab mir für die plazierung des omnibus vor „seinem“ rathaus völlig freie hand.
und zum frühstück am nächsten morgen war er gleich wieder da, um sich nach unseren bedürfnissen zu erkundigen und alles nötige zu veranlassen. er heißt übrigens genauso wie einer meiner lieblingsautoren (der biologe).
und auch die menschen, die wir wieder trafen oder kennenlernten, hatten dieses freundliche naturell und waren voll bei der sache. mir macht die arbeit viel freude. das kampfsammeln und mein mitleiden mit der gequälten natur hier haben mein oratorium verändert. ich probiere erfolgreich neue zugänge aus.
und brigitte hat freya zum omnibus gebracht. da hüpft mein herz und ich werde ganz ruhig.
in diesem sinne …