bei den tietzens in alt kladow habe ich mich restlos von dem scheiß-ttip-rummel, der noch viel schlimmer war, als ich erwartet hatte, erholt – beginnend mit einer heißen badewanne, rasur, fingernägelschneiden und allen schikanen. als ich rauskam, war ich in einer anderen welt angeregter, wohliger behaglichkeit. ganz freilassend & spontan.
mit den erstaunlichsten einzelheiten. ich habe mich frisch mit energie aufladen können. meine seele hatte reichlich nahrung. wir waren voll versorgt.
seit ich ihn gesehen habe, bin ich von egon’s hocker fasziniert und spinne daran herum. ich empfinde die akute herausforderung, voll in die aufgabe einzusteigen, die idee dieses hockers zu höchster blüte & anschaulichkeit zu entwickeln.
meine gespräche mit egon sind ernsthaft & lustig, konzentriert & entspannend, praktisch & intellektuell (der ganze riemen). auf dem boden der tatsachen wird die welt erst inter-essant und ich bekomme wieder lust zu arbeiten und mich dem alltag zu stellen. wenn ich meine aufmerksamkeit weit genug öffnen kann, liegen so viele kostbarkeiten auf meinem weg und ich kann mich einklinken in den stimulierenden puls des wirklichen lebens.
auf den omnibus habe ich hundert milliarden unsichtbare helferinnen losgelassen.
und noch eine umstülpung:
heute war glasklares kaltes herbstwetter – die sonne heiß und die luft kalt. als ich mittags zum see lief, war es ohne mantel zu kalt, das zu genießen, außer optisch.
und dann gab es noch das niemals hektische gewese von drei generationen, bilder, bücher, werkzeuge, proportionen, mitteilsame kleinigkeiten, lekkeres essen, inseln der kontemplation.
jetzt bin ich hier und es ist zeit, ins kalte bett zu steigen.