Monat: April 2016
szenenwechsel
jetzt sind wir in einer richtig mondänen gegend gelandet: gucci, armani, ferragamo, dior, chanel, hermßšs, valentino und wie sie alle heißen. da kleide ich im geiste die alfamädchen ein.
wir stehen an einer riesenkreuzung auf dem gehsteig. nach einem lekkeren abendessen mußten wir uns im takt einer fußgängerampel rückwärts in unseren endgültigen platz einfädeln – das klappte wie geölt.
noch verrückter
heute morgen um zehn durften wir uns an den hinterausgang des marktes quetschen – wir machten den sack zu und hatten ein kribbeliges szenario vor augen: am hinterausgang wimmelte es von autos, die hektische einpark- & wendemanöver vollführten oder das kaufhof-parkhaus frequentierten.
und von was es so wimmelt am hinterausgang.
von da, wo das leben wimmelte, waren wir kaum zu sehen.
dann hat mir namia den tag gerettet. eine junge frau, die einen altsaxofonkoffer umhängen und eine gitarre auf dem rücken hatte – und mich schon aus 50 metern entfernung voll anstrahlte – traktorstrahl nenne ich das. vollkontakt in beide richtungen – reichhaltiger austausch … über die kunst (also über unsere arbeit und ganz besonders über musik). vielleicht schleppt sie morgen bei der veranstaltung noch alternative medienleute an … ich freue mich schon auf das wiedersehen.
und auf yutta & gerd, die auch kommen wollen.
ein verrückter tag
wie ich schon gestern abend geahnt hatte, war hier viel mehr los – wir hatten unseren deutlich besten tag – gabriele hatte zwei volle listen und hat uns alle überflügelt …
geschneit hat es auch immer wieder. yutta & gerd haben uns neue gasflaschen geholt und für den abend zu sich eingeladen zum fußball kukken. ich konnte die berühmte dusche nutzen, wir sind lekker bewirtet worden und konnten uns richtig schön aufwärmen. das hat uns den tag gerettet, denn es wurde noch kompliziert, weil morgen auf dem platz der wochenmarkt ist und die dame vom amt, die uns die genehmigung erteilt hatte, das übersehen hat. wir haben versucht, eine lösung zu finden, aber es wurde dann ganz kleinkrämerisch & bürokratisch. so sind wir verdonnert worden, am abend dort wegzufahren und stehen jetzt für die nacht im nirgendwo am straßenrand. morgen um zehn können wir dann auf einen ersatzplatz am rand des marktes fahren, der sehr behelfsmäßig wirkt und womöglich zugeparkt ist …
soo dicke flocken
hat es heute geschneit – und es ist kälter gewesen als den ganzen winter über in witten. in den schaufenstern sind bademoden dekoriert und in oxford haben wir uns schon entblättert. und jetzt: eiskalte füße. widrigste umstände. kaschmirschal & mantel & regenschirm und drei paar strümpfe. da helfen nur noch zen-übungen.
da können wir uns bewähren und das beste daraus machen. so gesehen läuft die arbeit wie geölt, obwohl wir – in der millionenstadt – nur ein trio sind. der vorteil bei einer trio-besatzung ist, daß sich niemand drücken kann vor der notwendigen arbeit. genau deshalb sind in meinen ohren trios in der musik auch die höchst differenzierte form kollektiven ausdrucks.
wir sind in einem guten groove. es ist schön, zu beobachten, wie gabriele auf ihre einzigartige weise bei ihren gesprächen in die tiefe geht. sie ist das gegenteil einer fachidiotin. eine weise frau, die sich dessen kaum bewußt ist – von mir aus könnte sie noch einen tick resoluter sein. oder ich sags mal anders: selbstbewußter. sie kann sich vom energiestrom des lebens ernähren und deshalb auch schöne er-fahrungen machen. sie handelt aus innerer überzeugung und findet ihre eigene spur. mir tut das sehr gut.
und sie ist ja jetzt schon ein filmstar – edda war ganz angetan von ihr und hat sie in das startvideo aufgenommen – da kam sie besser rüber als ich (ich seh aus wie eine schildkröte).
abends kochen wir lekker. wir wickeln duschbekanntschaften ab und ich will unbedingt noch die dschungeldusche bei yutta genießen. sie wird uns morgen mit ihrem auto helfen, zwei neue gasflaschen zu besorgen – bei der kälte erinnert mich das schon an kaminholz-nachlegen.
jetzt sind wir auf dem rotkreuzplatz – hier ist es viel lebendiger. menschen wohnen hier. auf dem platz ist der häßlichste brunnen, den ich je gesehen habe (morgen gibts ein bild). und es schneit noch immer …
im schneegestöber
sind wir heute morgen aufgewacht … und die kälte ist uns den tag über tief in die knochen gekrochen. zwischendurch blitzte auch immer mal wieder die sonne durch.
entsprechend wenig war am omnibus los. christopher hat uns heute noch geholfen und die einkäufe erledigt, denn wir sind ja nur zu dritt: gabriele, kolja & ich. nach dem lekkeren abendessen ist er dann mit dem zug wieder nach würzburg gefahren.
gegenüber vom omnibus ist ein kleines, vollgestopftes antiquariat, das von einem sehr liebenswürdigen original betrieben wird: er hat sich gleich morgens nach uns erkundigt und uns von sich aus angeboten, uns mit strom zu versorgen (die stadt wollte unglaublich viel geld dafür haben).
was mich kaum verwundert hat: größte stadt = weitaus schlechtestes ergebnis. keine presse.
in den nächsten tagen werden wir sehen, inwieweit das mit dem wetter zu tun hatte …
zum abendessen kam noch meine alte freundin yutta vorbei und hat mich abgeschleppt in ein schönes cafß©, wo wir uns auf den neuesten stand gebracht haben. yutta ist seit 20 jahren eine meiner geliebten amazoninnen. auch nach jahren haben wir sofort vollen kontakt.
das letzte mal habe ich sie am chiemsee gesehen, wo sie mit ihrem mann ein segelboot liegen hat. im vor lebendigkeit strotzenden mai hat uns yutta die erlaubnis verschafft, in dem kleinen hafen mit dem omnibus das wochenende zu verbringen und wir haben zusammen die fraueninsel besucht.
jetzt wünsche ich mir nur noch besseres wetter.
nach meinem bummel
nach meinem abendlichen bummel freue ich mich schon auf die großstadt: hier könnte ich mir zum beispiel ein schönes wams besorgen, das ich mit dem weißen strampelanzug kombinieren würde.
bis jetzt bin ich ja in meinem „storchen-outfit“ unterwegs, weil ich im winter meinen kostbaren pullover aus handgerissenen seidenbändern geduldig an mehreren stellen repariert und eifrig mit mikroorganismen eingenebelt habe. den wollte ich unbedingt wieder anziehen. das problem war nur, daß er so groß & lang ist, daß er unter allen normalen oberteilen herausschaut. so was ziehe ich nicht an.
dann habe ich mich an einen anzug erinnert, den meine omnibus-freundinnen mir mal zum geburtstag geschenkt haben. die jacke ist ganz lang, fast wie ein kurzer mantel. die sehr weit geschnittene (marlene dietrich)-hose war mir in der taille viel zu eng. von meiner schneiderin demet habe ich sie aufwändig ändern lassen, jetzt ist sie insgesamt noch weiter, irgendwie komisch. dadurch hatte ich den anzug bisher nur zwei-/dreimal an.
jetzt habe ich die jacke mit einer dünnbein-hose kombiniert, die mir aurel besorgt hat. aurel ist in der modewelt zuhause – in der kombination mit seinem bruder golo wird er unschlagbar sein. ich kann den seidenpullover dazu anziehen und fühle mich pudelwohl im „storchen-outfit“.