zweiter tag

  
das ist das verhüllte rathaus von würzburg gleich gegenüber und links der berühmte vierröhrenbrunnen.

im rathaus gibt es eine ständige ausstellung über die vollkommen sinnlose bombardierung würzburgs, als der zweite weltkrieg eigentlich schon zu ende war. 95 % der stadt waren total zerstört.

die repräsentativen gebäude von kirche & staat wurden natürlich alle aufwändig restauriert, aber es gibt in der altstadt kaum ensembles von bürgerhäusern, die zeugnis ablegen könnten über die stadt in ihrer blüte, denn mit dem beginn der industrialisierung hat würzburg zunehmend an bedeutung verloren. heutzutage ist sogar ingolstadt gröߟer.

aber die stadt hat eine der ältesten universitäten deutschlands – und es gibt etwa 38.000 studenten, die das milieu spürbar erfrischen. die arbeit flieߟt gelassen dahin. heute hatten wir quantitativ ein mehr als doppelt so gutes ergebnis. 

und nach der arbeit einen völligen filmwechsel auf der fahrt nach ochsenfurt. das deutsche oxford. oder der deutsche bosporus. etymologisch haben diese namen die gleiche bedeutung. das städtchen am main hat elftausend einwohnerinnen und eine alte und intakte befestigung mit türmen & mauern, die nur eine einzige lücke für den omnibus hatte (wie in dinkelsbühl). ein spaziergänger mit einem hündchen, den kolja auf einem erkundungsgang angesprochen hatte, ist mit ihm in den omnibus gekommen und hat uns gelotst – wir wären sonst bestimmt noch eine stunde herumgeirrt. so sind wir in fünf minuten über einen sehr vertrackten weg zum rathausvorplatz gefahren – in die tiefstehende abendsonne hinein, die für schöne lichteffekte sorgte: