radolfzell

der platz war ideal. die jungs haben abwechselnd fenster geputzt und ich konnte mich voll auf die arbeit konzentrieren. ich spreche immer mehr mit menschen, die allergisch gegen propaganda und politische debatten sind und mit nüchternem blick auf die welt schauen. sie spüren alle, daߟ reden nicht weiter hilft und daߟ sie praktische schritte gehen sollten, mit geduld & spucke. beispielsweise, indem sie in den omnibus investieren. diese menschen direkt und ohne umschweife zu erreichen, macht mir sehr viel freude.

hier gibt es fast so viele stolze & vitale alte frauen wie im osten, die ökovariante. frauen, die ich als „donna“ beschreiben möchte und staunend bewundere. von ihnen kann ich so viel lernen. schnellen, lachenden pragmatismus statt intellektueller kompliziertheit, die fast immer im krampf endet. verbundenheit. eine empathische grundhaltung. usw.

nach der arbeit sind wir wieder auf den wohnmobilplatz zurückgekehrt, auf dem wir schon das wochenende verbracht haben. wir haben noch waltraud’s wohnungsschlüssel für sanitäre verrichtungen und werden dann morgen in die schweiz fahren (ich laߟ das noch nicht richtig an mich heran).

es hat sich noch ergeben, daߟ wir zur präsentation des gröߟten plakats der welt in genf fahren, eine spektakuläre aktion der initiatoren der grundeinkommens-abstimmung in der schweiz. nachdem wir die abstimmungsbüchlein in der hauptstadt entgegengenommen haben. von hier aus ist das ziemlich aufregend.

ab morgen werde ich erst einmal „incommunicado“ sein, weil ich mein eifohn an der grenze ausschalten und nur noch zum musikhören, nachschlagen und fotografieren nutzen werde. zum schreiben werde ich ein wlan benötigen. ich bin gespannt wie ein flitzebogen.