gestern ist noch lukas zu uns gestoßen, ein sechzehnjähriger sozialpraktikant von der blote vogel schule. er hat sich das knochenmark an der stelle eines alten bruchs im fußgelenk verletzt und läuft auf krükken – er darf das bein nur mit fünfzehn kilo belasten. meist läuft er mit einer krükke und die andere sucht noch ihren platz in unserem durcheinander. ich finde das lustig und wir haben alle lukas freundlich in unsere boygroup aufgenommen und ihn heute bei gemächlichem betrieb eingearbeitet. jonas ist eine zuverlässige hand geworden („old hand“ würden die amerikaner sagen) und weiß, wie der laden läuft. und mathias ist ein naturtalent. er lebt bei der arbeit auf und kann sich mit dem kraftstrom synchronisieren. ein viriler bursche, der jetzt schon in den club der gutmütigen riesen aufgenommen ist, die mein herz so erfreuen: als männliche rollenvorbilder – komplementär zu den alfamädchen.
also: die band hat einen guten groove, ungerade synkopiert von den umfallenden krükken.
am abend sind wir zwanzig kilometer nach westen gefahren und sind jetzt in volksdorf direkt an der nördlichen landesgrenze. das ist so eine art edelschlafdorf für die hamburger, mit vielen alten bäumen und hecken, die so hoch sind wie die lärmschutzwände an der autobahn. bei einem edelitaliener haben wir lekker gegessen.
wir hatten mal wieder für die absperrung unseres platzes viel geld bezahlt und es standen mal wieder autos auf dem abgesperrten platz … langsam gewöhne ich mich daran und bleibe einfach mitten auf der straße stehen, bis alle weg sind.
immer schön lokker bleiben.
wir fragen uns, wer uns hier finden wird.