k town, zweiter tag

insgesamt war das ein schönes eröffnungskonzert der neuen band. ich lerne johanna besser kennen – im vorigen jahr waren wir im kampfsammelstress und erst jetzt lernt sie die „normale“ omnibus-arbeit kennen. sie lebt sich gut ein und mit freya bin ich in einem lässigen einverständnis – obwohl oder weil wir vom naturell so verschieden sind. sie hat jedenfalls vieles, was mir fehlt: danke meistin. und zur feier des tages zwei bilder aus deiner produktion:

jetzt habe ich einen zeitsprung gemacht, also wieder zurück:

wir haben einen sehr freundlichen & inter-essierten g.i. joe kennengelernt, der nach seinem nachtdienst in sportlichem zivil mit einem skateboard vorbeikam und erzählte, er sei meteorologe & ozeanograf. seine mutter war eine deutsche und sein vater ein viertel-schwarzer (so bezeichnete er das selbst). von ihm habe ich erfahren, daߟ es seit ein paar jahren den fünfzigtausend army-angehörigen strikt verboten ist, auߟerhalb des dienstes uniform zu tragen. erst von diesem moment an habe ich meine volle aufmerksamkeit der geheimnisvollen durchmischung von sprachen & kulturen gewidmet.

am nachmittag tauchten zwei fundamentalistische prediger auf dem platz auf und produzierten sich lautstark, obwohl die menschen achtlos an ihnen vorbeiliefen. nur die kinder schauten sie neugierig an, weil sie natürlich eine irre psychische spannung erzeugten.

unser g.i. joe war total sympathisch. unser gespräch war nachdenklich & versonnen: er erzählte von seinen zweifeln – er sei reich (geld, ein eigenes haus und eine eigentumswohnung, autos, gesichertes einkommen), aber nicht glücklich. er schien es zu bereuen, sich für die finanzierung seiner wissenschaftlichen ausbildung auf jahre verpflichtet zu haben. dann stellte sich heraus, daߟ noam chomsky ihn begeisterte und daߟ er in ihm ein groߟes vorbild sah. er hat sich sehr gefreut, daߟ ich mit der arbeit von noam chomsky vertraut bin. freya konnte gestern abend bei ihm duschen nach ihrer jungfernfahrt bei wo lang.

die gröߟte us-siedlung auߟerhalb der usa. ramstein ist zehn kilometer entfernt – im zehnminutentakt fliegen sehr tief und erschreckend langsam superfette transportflugzeuge – richtig dicke brummer. g.i. joe hat mir auf seinem smartphone (kein eifohn) die verschiedenen typen gezeigt. mit abstand die gröߟte war eine antonov, die sich die amis für besondere aufgaben immer wieder bei den russen ausleihen.

und noch was: als wir in die stadt hinuntergefahren sind, habe ich freya instinktiv gefragt, ob es einen fluߟ in der stadt gibt – und sie hat keinen gefunden auf der karte. aber es gibt einen fluߟ, die lauter, die unter dem beton der amerikanischen planer verschwunden ist. ich hab den irgendwie gespürt.