mannheim ist eine richtige hard core großstadt – ich muß mir unbedingt mal die zeit nehmen, mehr über die geschichte herauszufinden: wie um alles in der welt ist ein zwiebelförmiger stadtkern entstanden, der dann kreuz & quer genau rechtwinklig durchschnitten ist wie von einem mechanischen zwiebelschneider. in der mitte das kreuz der hauptachsen, durch die die straßenbahnen emsig verkehren. das ist alphabet city. die adressen lauten Q7, 3 oder N2, 12. so stelle ich mir die orientierung in tokio vor – ein immerwährendes rätsel für mich, den kurzbesucher.
wir stehen am rand des riesigen marktplatzes an einer hauptachse, angrenzend an klein-istanbul mit üppig weiblicher schillernder abendgarderobe in den schaufenstern – da stelle ich mir gleich die dazugehörigen feiern vor in den großen clanartigen familien. ich bin mal gespannt, was ich morgen von türkischen gesprächspartnerinnen erfahren kann über die situation in der türkei
hier fließen rhein & neckar zusammen. von hier aus ist der rhein für einen abendspaziergang zu weit entfernt, aber unabhängig voneinander sind mathias & ich zum neckar gelaufen, wo es auch eine strandgastronomie mit liegestühlen & sand unter bunten laternen gibt und einen zu einem lokal umgebauten lastkahn.
johanna ist zu einer freundin gegangen und freya war abgereist, also hat mathias den lekkeren nudelsalat von gestern mit mozzarella und gekochten eiern und frischem roten basilikum aufgebrezelt und wir haben schön zusammen geschmaust.
als ich schon hier saß & schrieb, ist mathias von seinem spaziergang zurückgekommen und wir hatten ein weit ausgedehntes trautes gespräch.
und so ist es wieder spät geworden. die ständige hitze ist ziemlich erschöpfend – ich schlafe meist in einer komischen sitzhaltung mit laufendem schoßcomputer ein …