seit gestern abend sind wir in worms, das sich mit trier, kempten und augsburg den titel „älteste stadt deutschlands“ streitig macht, besiedelt seit siebentausend jahren, mit keltischen und römischen und französischen phasen …
im februar 1945 haben über 300 englische flugzeuge in einer welle 1.100 tonnen bomben über der stadt abgeworfen und sie zu drei vierteln zerstört. nach dem krieg wurde der über tausend jahre alte dom (den ich immer den harry-potter-dom nenne) so zugebaut, daß er von vorn überhaupt nicht ganz zu sehen ist.
und jetzt sind sie dabei, eine weitere seite mit einem modernen gebäude zuzubauen. ein bürgerbegehren dagegen wurde mit dem hinweis auf die falsche hoheitsebene abgeschmettert (wie bei stuttgart 21).
diesen fetzigen bischof habe ich auf einer häuserwand entdeckt – der verkörpert für mich die sehnsucht nach (der alten) schönheit. und ich erinnere mich an den viel schöneren dom von speya und wie der mit seiner weit ausgreifenden präsenz die altstadt freibläst vom kommerz. war das schön!
sehr angenehm ist, daß die große hitze vorbei ist – meine füße lachen mich an und die blumen können aufatmen.