heute war der tag, an dem die kälte kam. ich huste wie ein wildpferd. esse sanddornhonig von der insel rügen. wenn es so kalt ist und wir haben keinen stromanschluß: werde ich nervös. also bin ich zu meinem sachbearbeiter ins ordnungsamt gelaufen, um zu sehen, was sich machen ließe … nach einigem hin & her haben wir jetzt einen teuren stromanschluß und ich brauche mir darüber keine sorgen mehr zu machen.
ab halb fünf können wir den omnibus festlich illuminieren wie eine martinsfackel – ohne stromanschluß wäre daran überhaupt nicht zu denken.
die stadt ist mir grundsympathisch – die giebel sind als vielfältige gesichter der straße zugewandt und erzählen von der kunst des bauens mit bescheidenen ziegelsteinen, die menschen der erde entrungen haben. soviel geduldige, friedvolle liebe zur arbeit kann ich da sehen und träume vom leben in der blütezeit der stadt, als die maurer künstler waren.
und sofia studiert hier und wir sehen sie nach so kurzer zeit schon wieder. statt zu frieren haben wir uns gegönnt, gestern & heute abend alle zusammen lekker essen zu gehen. so bekommen wir von ihr was mit, obwohl sie schon wieder mitten drin ist in ihrem studium. gabriele hat mit grummelnder peristaltik bei ihr geschlafen. nach unserem herrenfrühstück mit frischen brötchen ist sie wieder zu uns gestoßen und war voll auf ihrem posten. mathias ist drauf & dran, sich eine warme jacke zu kaufen …