es hätte mir viel besser gefallen, wenn das fridericianum auf diese weise verhängt worden und der schöne weite platz verschont geblieben wäre von dieser billigen monstrosität, die nun schon das markenzeichen dieser documenta geworden ist:
wie lobe ich mir da den „vertikalen erdkilometer“ von walter de maria und unsere patenbäume – an dem ersten baum ist ziemlich gefühllos herumgeschnippelt worden und er sieht nicht gesund aus – das hat meinem herzen einen heftigen stich versetzt.
ich bin mit voller aufmerksamkeit & blanken pfoten herumgetigert und hatte die schönsten erlebnisse – von meinen außenpolitischen aktivitäten mit der pink republik einmal ganz abgesehen.
in einer dieser verhüllten torwachen habe ich arbeiten von edi hila, einem albanischen maler, entdeckt, die mich sehr tief berührt haben. allein dafür hat sich jeglicher aufwand gelohnt und für den ausblick gleich noch einmal:
ich habe vieles mitgenommen, was am rande meiner runden lag, die mich immer wieder zu meinen lieblingsarbeiten geführt haben …
steinzeitliche artefakte – liebe grüße aus einer zeit paradiesischer verbundenheit. die gleiche sinnlichkeit habe ich in vielen arbeiten wiedergefunden:
und ich habe erfahren, daß das ottoneum das erste öffentliche theater europas war und das fridericianum das erste öffentliche museum. vorher war die kunst exklusiv für bonzen & pfaffen oder zur subversion auf gedeih & verderb verdammt. das ist ja bis heute so geblieben. den künstlern kann ich das nicht vorwerfen – nur den vielen kunstschmarotzern & verbrauchern.
es hat mir einen schönen perspektivwechsel beschert, daß im fridericianum die sammlung eines athener museums für zeitgenössische kunst gezeigt wurde, die in griechenland noch nie gezeigt werden konnte – das war für mich wie ein film mit unbekannten schauspielerinnen.
und da finde ich diesen kommentar zu g20, festung europa, migrationsströmen und tödlicher technologie.
im fridericianum hat es leider nur für einen durchgang gereicht … dafür bin ich ziemlich oft in der neuen documentahalle gewesen, die war voll von sinnlicher schönheit:
ich sollte aufhören – es ist schon wieder zwei uhr morgens – also nur noch ein kleines betthupferl: