drei tage habe ich mich auf diesem schönen pflaster bewegt, jeweils ab mittag in der prallen, heißen sonne. ein pflasterer hat mir mal erzählt, daß diese variante „erfurter passe“ heißt. ich hatte viele stunden zeit, die mikroflora & die mikrofauna zu studieren, jedenfalls den anteil, der mit bloßem auge sichtbar und mit bloßen füßen spürbar ist. da hinein konnte ich mich versenken, wenn die sonne zu heiß & die zeit zu lang wurde …
… das wirkt sich aus wie eine zen gymnastik und ich bin immer voll bereit zu allem kontakten, auch simultan – dann springe ich eifrig hin & her von tisch zu tisch. manchmal muß ich sogar zulassen, daß jemand einen dieser ekligen plastikkugelschreiber verwendet, weil ich nur zwei caran d’ache stifte im halfter habe. ich erwäge, in zukunft zwei rechts & zwei links zu tragen.
die omnibus tour hat polen geküßt und wir haben uns alle ziemlich wohlgefühlt. die band hat mir für meine solonummer am omnibus den rücken freigehalten und alle besorgungen übernommen. heute morgen haben sie in aller frühe aus dem rathaus unseren großen wassertank aufgefüllt, während ich noch im seligen reich der sekundenträume war:
in den drei tagen in frankfurt haben wir eintausendvierhundertsiebenunddreißigunterschriften gesammelt. das ist – gemessen am verkehr – ein unglaublich gutes ergebnis. und wir haben noch jede menge spielraum nach oben …