wernigerode ist ein sehr schönes altes städtchen – die östliche variante von goslar – auch dort dürfen wir nie auf dem rathausplatz stehen, weil sich wahre massen von touristen da durchwälzen – hier im osten tragen viele noch kameras vor dem bauch. und heute war ein brückentag zum tag der deutschen einheit. touristinnen sind fast nie allein und besonders abgelenkt & kontaktscheu – für viele war das höchste, was sie sich getraut haben, in den „95 thesen zur befreiung der arbeit“ an der vorderen tür zu lesen. ich hab mehrere büchlein verkauft.
erst am nachmittag hat es aufgehört zu regnen. am ende hatte ich acht kandidatinnen auf meiner liste – ein ergebnis, von dem ich sonst nur träumen kann in diesem dürftig zähen jahr der neuerlichen selbstentmündigung, das mich auf eine harte probe stellt. ich traue mich noch nicht, den omnibus mit tischen & stühlen für längere zeit allein zu lassen und habe mir nur schräg gegenüber bei einem freundlichen türken ein dürüm geholt, von dem ich ganz seelenruhig abgebissen habe, wenn mir tiraden gegen „die merkel“ und rufe nach „der obergrenze“ um die ohren wehten. von der stadt habe ich im licht des tages noch nichts mitgekriegt und auch den wikipediaeintrag selbst noch nicht gelesen, den ich gestern schon verlinkt habe. naja, vielleicht morgen – am feiertag …