pfingsten war paradiesisch schön. wir standen in neu-darchau, auf einer landzunge an der elbe. die beste stelle für das überirdische blitztrio, sich in einem ruhigen einklang zu verabschieden. samstags ist simone gefahren – und am sonntag jonathan, nachdem er – ganz ohne entsprechenden auftrag – die hälfte des goldenen gürtels auf hochglanz poliert hatte. erst ganz am ende habe ich von seiner liebe zur musik und seinem klavierspiel erfahren. da war ich sofort hellwach und ausnahmsweise mal richtig neugierig. ich suche schon ewig nach einem schöneren wort.
wir waren bestens mit allem versorgt und fühlten uns willkommen & beteiligt an einem abwexlungsreichen geschehen. ich hatte eine sehr schöne begegnung mit einem pensionierten unternehmensberater, der hierhergezogen ist und sich sehr für diesen wunderschönen landstrich engagiert. dabei stößt er auf die wirklichen prioritäten. unsere bekanntschaft begann mit einem gespräch über die „95 thesen zur befreiung der arbeit“ und endete damit, daß ich ihm zum abschied das kleine büchlein dazu und die „blütenstaubwirtschaft“ geschenkt habe. als ich zu später stunde bei kerzenlicht hier saß & schrieb, haben wir uns durch das aufgeklappte fenster unterhalten, ganz ernsthaft & besinnlich. er hat mich darauf hingewiesen, daß es in dieser gegend einen außerordentlich schönen sternenhimmel gibt und allerlei lokale geschichten erzählt …
das ist die tanja, die direkt neben uns anlegte und wie ein paralleler zeitanzeiger den tag strukturierte. ihre besatzung kam morgens als paralleler wecker in einem eckigen metallboot von der anderen seite der elbe herübergeknattert, denn die tanja schlief an unserem ufer.
jeden abend sang eine nachtigall und tagsüber hatte ein rotmilan die aufsicht. jetzt ist es wieder spät und ich schicke nur noch schnell ein paar bilder:
übrigens: am samstagmorgen ist zu meiner großen freude seit urlanger zeit sofia wieder zum omnibus gekommen …