ich finde diesen platz wunderbar schräg & unterhaltsam, wenn es mir gelingt, jede finanzielle paranoia außer acht zu lassen – dann ist er sogar höchst inter-essant & kontrastreich:
hinter uns der mißlungene versuch aus den siebzigern, künstlich urbanität herzustellen und einen quartiersplatz am reißbrett zu entwerfen. so häßlich, daß es schon wieder schön ist.
links unten ist mein schatten bei der ersten inaugenscheinnahme zu sehen. das verrückte ist, daß dieser platz auf einer metaebene schon wieder zum leben erwacht – ich konnte das jetzt zwei tage & nächte erleben. hinter uns ist gleich das wasser des hafenbeckens und am anderen ufer tanzt ein schüttgutgreifer. von früh bis spät sitzen menschen zusammen auf bänken & podesten oder ganz für sich am ufer. heute früh habe ich dort wilde blumen geschnitten für meinen tisch.
neben uns zwei ultramoderne klötze für die digitalen nomadeninnen & startups & kulturschaffenden – da gibt es die angesagte gastronomie mit tischen bis zum wasser. wo ich mir die halbfinalspiele angeschaut und köstliche „italian burger“ verspeist habe.
ein teil davon ist port25 – raum für gegenwartskunst, dessen direktorin stefanie kleinsorge unsere einladerin ist. sie hat uns während der beiden tage aufmerksam betreut und uns heute mittag allen ein eis aus der araltankstelle nebenan spendiert. in diesem raum fand auch unsere abendveranstaltung statt, zu der katharina & olaf & yonas aus neustadt an der weinstraße angereist sind. es hat mich sehr gefreut, daß der quartiersmanager des viertels gekommen ist und zum beispiel die frage aufgeworfen hat, ob es vielleicht ein vorteil ist, daß in diesem viertel die wahlbeteiligung bei 19 prozent liegt. mannheim rühmt sich ja, die stadt mit den meisten nationalitäten zu sein. hier in jungbusch geht es äußerst lebendig zu, denn es leben hier nur ganz wenige deutsche ureinwohnerinnen.
es ist spät – also nur noch ein morfo zur nacht: