bewährungsprobe

zur feier unserer sysiphus-arbeit habe ich einen neuen blumenstrauߟ ausgestellt. es gab zwei zeitungsartikel. einen hat uns ein freundlicher mann aus dem rathaus gleich morgens vorbeigebracht. ab zwei uhr standen wir wieder in der prallen sonne bei einunddreiߟig grad im schatten. wir bekommen kaum was von der stadt mit und muߟten uns noch einen platz für das wochenende organisieren. ich stehe neben mir und staune über meine gelassenheit. was in schleswig-holstein ein schlechtes tagesergebnis war, haben wir hier gerade mal in vier tagen zusammengekriegt. die gespräche funktionieren gut – wenn sie denn zustande kommen. der omnibus schnurrt behaglich, weil gabriele da ist und ich verstehe mit einem mal, daߟ meine gelassenheit ein geschenk von gabriele ist. herzlichen dank dafür, meine liebe. je mehr du mitfährst – desto besser läufts.

was es mit dieser ursula auf sich hat, weiߟ ich noch immer nicht – keine zeit, das rauszufinden. am nachmittag kamen immer mehr wolken und einige tropfen fielen – was für eine erleichterung. gleich nach der arbeit sind wir in den schwarzwald gefahren und biwakieren am wochenende auf einem campingplatz im kinzigtal. einige flüsse hier haben männlich klingende namen.

die ruhe ist himmlisch und ich komme zu mir ins oberstübchen, wenn es sowas gibt.

test

jetzt konnte ich plötzlich keine bilder hochladen – um halb zwei, als ich gerade mit meiner lichtbildnerei fertig war. um diese zeit konnte ich niemanden fragen. alles staute sich an. also habe ich den fehler ganz allein gefunden. jetzt scheints wieder zu laufen …

an der ursula-säule

ich bin noch nicht dazu gekommen, rauszukriegen, was es mit dieser ursula auf sich hat. wir sind in offenburg, nach vielen jahren wieder mal. dieser volksantrag ist ein rohrkrepierer, dem nur mit einer armee von klonkriegern beizukommen ist – gestern konnte ich erleben, wie allen die lust verloren ging. yunus ist voll nach westen abgedriftet und nach nur zwei tagen nach hause gefahren. noch bevor wir unsere instrumente stimmen konnten. ich konnte nur hilflos aus dem osten zuschauen.

ich erinnere mich an die lehren aus der volksinitiative in schleswig-holstein und halte ausschau nach lust & laune. ich kann mir tatsächlich sysiphus als glücklichen menschen vorstellen. also spielen gabriele & ich absurdes theater. das hilft mir, schön lokker zu bleiben.

vielleicht können mich ja diese roboter bei der arbeit unterstützen ?!?

es ist die ganze zeit stickig heiߟ und gegen abend im omnibus nicht auszuhalten, wenn nicht alle türen & fenster geöffnet sind. nach der arbeit suchen wir uns also erst mal ein schattiges plätzchen zum runterkühlen.

ich bemühe mich still, stets voll gegenwärtig zu bleiben und damit zufrieden zu sein. „sei nicht zwanghaft“ – sage ich mir und variiere zur erfrischung meine rituale.

und versuche auch, früher ins bett zu kommen.

unsanfter aufprall

in der gegenwart – heute hatten wir siebzig dieser fürchterlichen unterschriftsbögen – das schlechteste ergebnis aller zeiten. ich will aufpassen, nicht wütend zu werden …

… irgendwie paߟt das ja auch zur stadt, in der das bundesverfassungsgericht beheimatet ist – direkt neben dem motatischen garten, in dem es sooo schön war. die sonne knallte gnadenlos vom himmel. vor dem omnibus stand ich meist im schatten und konnte ziemlich nah an meine gesprächspartnerinnen herankommen. wenn sie neue einsichten gewonnen haben, habe ich sie nicht weiter bedrängt. das verfahren, das hier läuft, ist „direkte demokratie zum abgewöhnen“. ich finde, daߟ bawü völlig zu unrecht in dem ranking hochgestuft wurde. nirgends sind die parteien hinterhältiger & scheinheiliger. sie werden das auf jeden fall für sich ausschlachten und von mehr demokratie mit neuen credit points belohnt werden.

wie – um himmels willen – soll ich da gute laune behalten ? das erfordert meine volle aufmerksamkeit, denn die anderen mitspielerinnen haben alle viel weniger erfahrung als ich und groߟe mühe, sich fröhlich in das verfahren einzuklinken.

und ich falle in mein dirigentendilemma.

124

wir haben uns voll reingestürzt in den hinterfotzigen volksantrag – meine fantasie schlägt purzelbäume, aus denen ich gutgelaunt & friedfertig loslegen möchte. der platz ist eine perfekte bühne – besser denn je.

und mein prinz entfaltet seine östliche magie – wenn er da ist, bin ich ganz lokker und unstrategisch. das ist sehr gesund für mich. mit gabriele bilden wir ein orchestrales trio. besser gehts nicht.

heute abend haben wir einen sehr erfrischenden spaziergang um das schloߟ herum gemacht und die erstaunlichsten bäume im „motatischen garten“ bewundert. so nannte meine tochter im kindergartenalter den botanischen garten.

gigantisch & unglaublich weit ausladend. am verrücktesten fand ich dieses baumtier:

leider hatten die bäume keine namensschilder und meine äpp war daun.

breakdance – fortsetzung

um mich allmählich zu sünkronisieren, hier eine stroboskopische bildreportage:

auf theo als mitspieler freue ich mich schon …

und noch ein morfo für die nacht:

breakdance

ich bin mal wieder aus dem takt gefallen – zu viel geschieht. jetzt ist es halb zwei und morgen gehts los mit dem vermaledeiten „volksantrag“. eine konkrete chance, mit den unverschämt anwendungsunfreundlichen regelungen der direkten demokratie in bawü praktisch einen schritt weiter zu kommen …

… und mit einem schönen schauder fällt mir auf, daߟ auf dem platz, auf dem der omnibus jetzt steht, im märz 2001 alles begann. ich habe damals unter dem titel „probelauf im regen“ darüber geschrieben (gibt es vielleicht unter meinem namen auf unserer internetseite).

auߟerdem ist yunus gekommen, auf den ich mich jetzt lange gefreut habe – der prinz aus dem morgenland, an den ich tausend fragen habe …

also: nacht zusammen!

danke, meistin

ich bewundere deinen mut und deine unbeirrbare friedfertigkeit – seit ich dich kenne, spricht dein wesen mir aus der seele … konkret hast du mich die letzten jahre mit einem immateriellen grundeinkommen beschenkt und mir ermöglicht, nach & nach in meiner arbeit eine wirkliche virtuosität zu entwickeln. ohne dich hätte ich das nicht geschafft. ich bin voll bei dir – du bist der lebendige beweis, daߟ wir auf der richtigen spur sind.

ich hoffe, du hast bemerkt, daߟ ich absichtsvoll & ausdrücklich unrasiert war. das war als stilles zeichen meiner bedingungslosen solidarität gemeint. und mein beharrliches schweigen als volle zustimmung.

weil du musikalische prozeߟbegleitung studierst, widme ich dir hier noch ein „klangcollier“ von letzter nacht.

in den docklands

ich finde diesen platz wunderbar schräg & unterhaltsam, wenn es mir gelingt, jede finanzielle paranoia auߟer acht zu lassen – dann ist er sogar höchst inter-essant & kontrastreich:

hinter uns der miߟlungene versuch aus den siebzigern, künstlich urbanität herzustellen und einen quartiersplatz am reiߟbrett zu entwerfen. so häߟlich, daߟ es schon wieder schön ist.

links unten ist mein schatten bei der ersten inaugenscheinnahme zu sehen. das verrückte ist, daߟ dieser platz auf einer metaebene schon wieder zum leben erwacht – ich konnte das jetzt zwei tage & nächte erleben. hinter uns ist gleich das wasser des hafenbeckens und am anderen ufer tanzt ein schüttgutgreifer. von früh bis spät sitzen menschen zusammen auf bänken & podesten oder ganz für sich am ufer. heute früh habe ich dort wilde blumen geschnitten für meinen tisch.

neben uns zwei ultramoderne klötze für die digitalen nomadeninnen & startups & kulturschaffenden – da gibt es die angesagte gastronomie mit tischen bis zum wasser. wo ich mir die halbfinalspiele angeschaut und köstliche „italian burger“ verspeist habe.

ein teil davon ist port25 – raum für gegenwartskunst, dessen direktorin stefanie kleinsorge unsere einladerin ist. sie hat uns während der beiden tage aufmerksam betreut und uns heute mittag allen ein eis aus der araltankstelle nebenan spendiert. in diesem raum fand auch unsere abendveranstaltung statt, zu der katharina & olaf & yonas aus neustadt an der weinstraߟe angereist sind. es hat mich sehr gefreut, daߟ der quartiersmanager des viertels gekommen ist und zum beispiel die frage aufgeworfen hat, ob es vielleicht ein vorteil ist, daߟ in diesem viertel die wahlbeteiligung bei 19 prozent liegt. mannheim rühmt sich ja, die stadt mit den meisten nationalitäten zu sein. hier in jungbusch geht es äuߟerst lebendig zu, denn es leben hier nur ganz wenige deutsche ureinwohnerinnen.

es ist spät – also nur noch ein morfo zur nacht: