wir stehen auf dem häßlichsten platz von kempten, einer stadt, die sich mit trier den titel „älteste stadt deutschlands“ streitig macht. wir stehen zum ersten mal direkt vor der konsumhölle, zu der die konsumentinnen aus der schönen altstadt hinaufsteigen müssen – grobschlächtig & billig auf den hügel geklotzt. igitt. inbegriff einer gescheiterten „kultur“. was machen eigentlich die ganzen kulturwissenschaftler?
und wieder ist so ein liebloser, digital gesteuerter springbrunnen neben uns. das plätschern, spritzen, sprudeln & fließen von wasser finde ich allerdings belebend & inspirierend..
wir fühlten uns sehr an augsburg erinnert. die anderen haben aus der stadt berichtet, daß die meisten menschen „ihre daten“ nicht hergeben wollten. und ich lief auf diesem kahlen platz die meiste zeit im leerlauf, ohne darauf einfluß nehmen zu können. großstadtblues, ziemlich kaputt. dabei ist die altstadt richtig hübsch – wir haben gestern abend auf der plaza vor dem rathaus gespeist.
zu unserer statistischen aufmunterung hat uns ein ödp-aktivist nicht nur faltblätternachschub gebracht, sondern auch noch 124 unterschriften zu unserem endergebnis beigesteuert, was uns mit den widrigen umständen versöhnt hat. wir waren uns einig, daß die gelingenden kontakte oft echte perlen der kommunikation waren.
hier die mädels bei der arbeit: