exoskelette

mich haben die krükken, prothesen & gerüste fasziniert, mit denen die ollen steine für den industriellen tourismus zusammengeflickt & instandgehalten werden. der militärisch abgeriegelte laufsteg zwischen dem colosseum und der unsäglichen monstrosität gegenüber der trajanssäule wird zu noch gröߟerer massentauglichkeit ausgebaut.

wenn ich mich der masse überlassen habe, habe ich wunderbare menschen getroffen, die mit kundigen führungen in allen sprachen ihren lebensunterhalt verdienten oder in der gastronomie arbeiteten. ich konnte elegante dolmetschinnen bei der arbeit bewundern. mein afrikanischer strampelanzug hat mir den zugang zu jungen afrikanischen männern verschafft, die mir geschildert haben, wie sie sich durchschlagen. sie waren weltläufig, sprachen mehrere sprachen und hatten es schon in allen möglichen europäischen groߟstädten versucht. obwohl ihnen immer wieder dumpfer rassismus entgegenschlägt, sind sie nicht verbittert. da kann ich mich nur demütig verbeugen.

ich sinne über den massentourismus als degenerationserscheinung nach und erinnere mich an die massen von chinesinnen & araberinnen am titisee. vielleicht müssen wir ja auch bald in der gastronomie unser brot verdienen.