doppeldecker

enoch & ich sind zusammen über die berge geflogen und haben diese bilder mitgebracht:

das ist nur eine erste kostprobe, denn die tausend kilometer von rom aus sind wir in zwei konzentrierten tagen geflogen, mit einer gut eingespielten band, die mir die arbeit aufs schönste erleichtert hat. ein lässiges kammermusik-ensemble, in dem der omnibus & der weg tragende rollen spielten. & freya & simone & enoch.

ich werde mich erst mal in die anderen bilder vertiefen und meine regler bedienen.

autostrada

eine gemeinsame arbeit von enoch & mir. wir sind schon auf der höhe von verona und ganz schwach zeichnen sich am horizont die dolomiten ab. während wir auf der hinfahrt möglichst die autostrada vermieden haben, will ich die rückfahrt ganz auf der autostrada verbringen. ich habe mich dafür entschieden, über den brenner zurück nach deutschland zu fahren und einen riesigen umweg in kauf zu nehmen, weil ich beim omnibusfahren voll in meinem element bin und die landschaften in deutschland, durch die wir fahren werden, bildschön sind. sie werden mir helfen, mich sanft in deutschland zu assimilieren. es freut mich, den gleichen weg aus der umgedrehten perspektive wahrzunehmen und die runde zum ausgangspunkt zu vollenden. die abstecher nach basel & stuttgart & ifta spielen sich dann wieder in meinem revier ab.

die fahrten zwischen unseren stationen waren unvergeߟlich schön & hoch inter-essant für mich – ein mein herz wärmendes höchst persönliches paralleluniversum, das ich nur indirekt mit anderen teilen kann …

meine morfos dienen mir zur vergegenwärtigung meiner fahrungen.

der tag allein im omnibus auf unserem platz an der periferi hat mir gut getan. ich konnte mich sammeln und auf die rückfahrt einstimmen. bei der ausfahrt haben wir noch lauter neue gesichter von rom erleben können.

jedes mal, wenn wir eine gebirgskette überquert oder durchtunnelt hatten, haben die wetterlagen dramatisch gewexelt und es ist insgesamt ziemlich kühl geworden. wir verbringen die nacht auf einer raststelle innerhalb des mautsystems der autostrada und haben bisher nur bei der einfahrt ein ticket gezogen. das tanken ist in italien ziemlich kompliziert, weil es von ziemlich dämlichen robotern abhängig ist, die heute mittag zum beispiel nur banknoten bis 50 euro akzeptiert haben und mir eine halbwegs genaue kalkulation des verbrauchs unmöglich machen … wir sind hier wahrscheinlich mit den letzten tropfen gelandet.

grazie

für mich sind hier und in ganz italien simultan mehrere träume in erfüllung gegangen – vielfältig beschenkt fahre ich zurück nach deutschland, wo ich arbeite. ich konnte mich persönlich vergewissern, ob italien das land meiner träume ist = naturalmente!

das ist zum beispiel das ospedale auf der tiberinsel in der abendsonne, von trastevere aus gesehen, wo ich ergiebige streifzüge unternommen habe:

träume hin, träume her – meine muttersprache ist das entscheidende kriterium. das instrument, mit dem ich mich am besten entäuߟern kann. gleichzeitig fühlte ich mich im kosmopolitischen netz des global forum spontan zuhause – ein weltumspannendes gemeinwesen, in das ich meine eigenarten & fähigkeiten voll einspeisen konnte. mein westafrikanischer strampelanzug & meine nackten füߟe haben mir sehr geholfen. insofern ernte ich schon die früchte eines sich ständig ausweitenden gedankenspiels, in dem afrika den im westen wuchernden repräsentativen schwachsinn einfach überspringt. der spielerisch lokkere, lebensfreundlich pragmatische umgang mit der digitalen technologie findet bei mir groߟen anklang. im wissenschaftlichen jargon heiߟt dieses fänomen „leapfrogging“.

im moment könnte ich an allen ecken & enden abschweifen. jedenfalls habe ich dankbar & feierlich meinen „europäischen strampelanzug“ eingeweiht & vorgeführt, eine gemeinsame schöpfung mit meiner schneidermeistin demet taha, die meine vorlieben kennt und den stoff ausgesucht hat. ich habe diesen strampelanzug jetzt schon das ganze jahr herumgefahren und noch nicht einmal anprobiert. auch den zweiten afrikanischen strampelanzug habe ich erst angezogen, als der erste fadenscheinig ausgeblichen am linken oberschenkel aufgerissen ist. den hab ich ja auf diesem poster an:

von dem neuen habe ich noch kein foto, aber von dem zweiten afrikanischen jede menge:

adejare somorin, der nigerianische friedensbotschafter, hat mir spontan einen zweiteiligen anzug aus seinem koffer geschenkt.

mille grazie omnipotentibus. besser gehts nicht.

spinnereien

ich bin mit rom in einem herzhaften austausch und befestige überall meine spinnfäden. heute bin ich am

vorbeigekommen, als ich alleine unterwegs war. wenn ich schreiben könnte, arbeite ich lieber an bildern, um breitbandiger als mit worten meine fährten zu beschreiben.

es bilden sich parallele themen heraus, die danach rufen, einzeln behandelt zu werden. nach den schönsten abenteuern sind wir jetzt wieder auf dem parkplatz an der periferi gelandet, dieses mal mit stromanschluߟ – vielleicht gelingt es mir hier, ein paar lükken zu füllen.