während des winters hat sich meine lektüre labyrinthisch verzweigt – jetzt sitze ich am ende aller zweige und habe mir einen schönen überblick geschaffen und den weg zurück zu meinen wurzeln verfolgt …
und wie ein geschenk des himmels fällt mir das neue buch von naomi klein in den schoß, das ich hiermit allen ans herz legen möchte – und meinen kindlekindern ganz besonders.
„no is not enough“ heißt das im original – und das würden auch menschen, die nicht englisch können, unmißverständlich mit „nein ist nicht genug“ übersetzen. odr?
der verlag hat daraus „gegen trump“ gemacht und den ganzen impetus dieses wunderbaren buchs ins negative gewendet – ich flehe alle an, sich von dem titel nicht abschrecken zu lassen.
nebenbei liefert sie die klügste beschreibung des phänomens trump, tief verankert in ihren vorherigen büchern. sie sagt: wir sollten einen sprung wagen, weil einzelne schritte dem gesamtgeschehen immer hinterherhinken. wir sollten auch keine priorisierung von themen zulassen, weil wir gleichzeitig überall loslegen können.
naomi klein hat in canada möglichst viele menschen unterschiedlichster art zusammengerufen und mit ihnen ein manifest erarbeitet, eine vision, auf die alle hinauswollen, unabhängig von den allgegenwärigen abgrenzungskriterien, im bewußtsein der verbundenheit in einer dramatisch akuten not. wie können wir die wenden?
dieses manifest hat viral die ganze welt erreicht – ich nenne es, eingedenk der jahreszeit: das âspring manifestâ. alle, die keine bücher lesen, können das hier in allen sprachen lesen (und unterschreiben) – das sind nur ein paar seiten, aber die haben es in sich.
ich erkunde barfuß die weitere umgebung. das leben in der höhle ist nicht besonders gesund – immer sitzen, zigaretten rauchen usw. ich will das nicht aufrechnen gegen die reiche ausbeute, die ich in der höhle mache. und versuche, den richtigen saisonalen groove zu finden …