seit der kaa ell peh bin ich im muli modus und funktioniere gleichmütig. die szenerie hat sich rapide verändert. anne & yunus sind am pfingstwochenende abgereist und wilma ist gekommen – eine frau anfang sechzig, total motiviert und hilfsbereit, die einfach beherzt eingesprungen ist, weil ich sonst alleine am omnibus gewesen wäre. es beschämt mich, zu sehen, welche mühe sie sich gibt, eine eingespielte band zu ersetzen – ein unmögliches unterfangen. ich überlege, wieviel schmerzensgeld sie erhalten soll.
trotz allem war neu darchau ein traum. und überhaupt die ganze kaa ell peh – ein echtes wunschkonzert. dafür werde ich freya immer dankbar bleiben.
am montag mußten wir fünfzig kilometer herumirren auf der suche nach einer tankstelle, ehe wir nach celle fahren konnten. der zweiten hauptstadt der lüneburger heide. bei der einfahrt haben wir uns total verhaspelt mit schrägen wendemanövern und barfüßigen erkundungsgängen.
wir standen auf dem „großer plan“, umgeben von fünfhundert jahre alten individuellen fachwerkhäusern, von stolzen baumeistern errichtet – in harmonischem ensemblespiel. ohne architekten organisch gewachsen.
ein türkischer schneider hat mir die lederjacke gerettet, die ich zu meinen farbigen strampelanzügen am liebsten trage. derweil habe ich den gehrock dazu angezogen, den ich sonst immer anhabe – mit aufgekrempelten ärmeln. auch dem sieht man sein alter und seine beliebtheit zunehmend an.
in zwei etappen sind wir aus der lüneburger heide nach neustadt an der weinstraße gefahren, wo wir im vergangenen jahr interessante anknüpfungspunkte gefunden haben.