in kiel hat noch warm die sonne geschienen … am letzten tag haben wir das beste ergebnis des jahres eingeheimst mit dieser traumhaften band: alma orania & kilian & stephan & theo als unserem schiffsjungen, wenn il capitano mal eine maritime metapher verwenden darf:
obwohl wir vor einer urbanen scheußlichkeit gestanden haben. entscheidend für dieses ergebnis war in meinen augen, daß der omnibus im fernsehen zu sehen war – denn ich war am omnibus voll in meinem element. diese sinnlich direkte, subjektive arbeit an einer gemeinsamen sache ist das, was ich am liebsten mache & am besten kann. mit möglichst wenig worten. das hätte ich mir niemals ausdenken können.
auf der fahrt nach flensburg ist überfallartig der naßkalte herbst über uns hergefallen. es fühlte sich an wie allerheiligen. zeit für kaschmir & icebreaker unterwäsche. wir haben das ganz lokker angenommen und ich habe mich für die bäume gefreut, deren erbarmungswürdiger zustand mir das herz bricht. sogar meine lieblingsbäume, nämlich birken & linden sind krank und in panik.
ich bin dieses jahr kreuz & quer durchs land gefahren und habe sorgenvoll ihre leiden beobachtet. rundum wird aggressiv & dogmatisch über das klima gestritten – oder „wissenschaftlich“ über das anthropozän theoretisiert. ein mann hat ganz ernsthaft behauptet, die windräder würden milliarden bienen schreddern und an den stellen, an denen das 5g netz erprobt wird, würden die vögel tot vom himmel fallen. das habe er bei juhtjuup gesehen …
mich schreit das anthropozän von allen seiten an – ich brauche überhaupt nicht darüber nachzudenken und finde überall anknüpfungspunkte, an denen ich mich dienend in das große ganze einklinken kann. das leben ist überall & jederzeit hochinteressant, innen & außen.
es ist spät – jetzt bin ich schon ganz woanders mittendrin.