überraschung

als ich vor über zehn jahren das letzte mal in eschwege war, hatte ich die ganze zeit die kleine johanna auf dem arm, die da noch nicht laufen konnte. über das wesen der stadt hatte ich lauter vorurteile: zonenrandgebiet, tiefste provinz, abgelegenes kaff, nichts los, keine kultur usw. da zieht doch keiner freiwillig hin …

dabei ist dieses städtchen eine echte augenweide. wir haben keine gebühren bezahlt und umsonst strom aus der deutschen bank bezogen. die kombination zwei tage kassel & drei tage eschwege wäre in jeder hinsicht besser gewesen – genau wie bei soest & beckum.

ich kannte damals noch nicht die arbeit von christopher alexander, die meinen blick auf die welt & das leben fundamental geweitet hat. ich staune, wie wenig ich wahrgenommen hatte.

ich beginne, die abgelegenheit als vorteil zu verstehen – und als gelegenheit, alles mögliche auszuprobieren. die gewaxene architektur bildet eine lebendige grundlage …

ausländische menschen scheinen das viel besser zu verstehen und betreiben vergnügt ihre geschäfte.

also: gern immer wieder nach eschwege, am besten für eine woche.