einstweilen

lebe ich in meiner geliebten höhle und bin ahnungslos, wie es weiter geht. gestern habe ich sonderförderung beim land nrw beantragt, die mich zumindest mal sicher über die nächsten drei monate manövriert. erstaunlich, wie unbürokratisch das vonstatten ging. wenn ich drauߟen bin, sind die menschen alle freundlich & vernünftig. ich kann mich nur überhaupt nicht an die zwei meter distanz gewöhnen. ich lebe seit jahren mit meinen unsichtbaren einwohnerinnen in schönstem einvernehmen und alle imigrantinnen sind herzlich eingeladen.

ich vergegenwärtige meine guten vorsätze: immer schön lokker bleiben. ich kann auch noch ein paar monate in meinem kämmerlein bleiben und meinen bildnerischen ambitionen folgen. ich wundere mich nur über das schweigen meiner engel – jetzt besteht doch die wunderbare gelegenheit, die digitalen möglichkeiten mit sinnlicher qualität zu bereichern.

das ist zum beispiel ein duett mit enoch und zwischen witten und tokyo hin- & hergeflogen. er hat mich letzten freitag mit einem sehnlichst erwarteten anruf aus tokyo geweckt (bei ihm war früher abend). unsere stundenlangen telefonate sind wie heilige oasen in der wüste. er hat erzählt, daߟ die japanerinnen viel gelassener mit dem virus umgehen als die europäer und zur kirchblüte noch fröhlich den öffentlichen raum belebt haben. heimgeholt zu werden wäre das schlimmste, was ihm passieren könnte.

und dann hat mich freya in meiner wohnung besucht und meine ausstellung angeschaut. unterdessen konnten wir uns ganz entspannt auf den neuesten stand bringen. sie fährt über ostern zu ihren eltern. ich habe ihr geraten, regelmäߟig honig zu essen und morgens & abends je 25 ml garten- & bodenaktivator zu trinken. der sinnliche mensch zu mensch kontakt war wieder so eine heilige oase. unter normalen umständen wäre das ab der nächsten woche wieder mein alltag! das ist die entscheidende qualität meiner arbeit.

ab der nächsten woche würde ich auch wieder meine täglichen spaziergänge beginnen – also habe ich jetzt ausflüge mit dem faltrad begonnen:

es ist eine freude, den radius von spaziergängen zu überschreiten und mich nach & nach mit den besonderen eigenschaften eines faltrades vertraut zu machen – ein alter mann ist kein d-zug. also erst einmal schön entlang der ruhr. klare luft & stille am himmel.

heute ist leider bei meinem lieblings-strampelanzug das knie eingerissen – das ist mal eine richtige katastrofe – aber ich habe ja zeit & muߟe, mich darum zu kümmern & mich eventuell mit meiner türkischen schneidermeisterin zu treffen. noch eine heilige oase.

ich merke, daߟ die zeit gekommen ist, mich nach auߟen zu stülpen. ich habe von einigen menschen dankbare rückmeldungen für den text von charles eisenstein bekommen und kann daran ganz prima anknüpfen. dann finde ich nebenbei sowas in witten: