im gewimmel

wenigstens sind in der nähe groߟe platanen – wir stehen den ganzen tag in der sonne und es kostet viel energie, bei laune zu bleiben. ich studiere wunderfitzig die volle anthropologische bandbreite und vertraue dem alltag. ich verstehe meine arbeit nicht als kampagne und klinke mich bedingungslos in den fluߟ der gegenwart ein.

gegen zwei war die startveranstaltung vorbei – im omnibus sieht es aus wie in einem lagerschuppen. es gibt noch keinerlei kurzinformation über diesen doch eher komplizierten vorgang – ich kann das zwar erklären, aber die meisten menschen wissen viel zu wenig über direkte demokratie und ich muߟ jedes mal bei eva & adam anfangen. ich versichere, daߟ ich noch vier wochen hier sein werde und alle fragen beantworte. wir ziehen natürlich auch ziemlich skurrile paradiesvögel an, deren verrückten geschichten ich mit vergnügter geduld lausche.

in der hitze verschwimmt alles – oder kann jemand den omnibus in der mitte erkennen ?

die gegenwart der groߟstadt ist schon ein dystopischer thriller mit avantgardistischen sprenkeln. rundum ertönen fremde zungen und die obdachlosen tragen keine masken.

ich freue mich schon auf das wochenende in moorburg – da kann ich mich in ruhe einleben in dieses neue genre – und pläne schmieden.

salto totale

extremer wexel ins herz einer groߟstadt. und momo ist mit dem wo lang bus zu uns gestoߟen – seltene gelegenheit …

ich werde von menschen angesprochen, die sich deutlich an mich erinnern und ich nehme mir vor, diese verbindungen zu vertiefen … rundum sehe ich viel elend – die häufchen zwischen den beiden bussen sind schlafende oder vor sich hin brabbelnde menschen.

und bei meinem ersten erkundungsgang bin ich auf dieses schaufenster gestoߟen:

wie bitte ? was soll das bedeuten ?

meine superheldinnen

hof pente hat mir so gut getan – am liebsten würde ich julia mal einen tag auf schritt & tritt begleiten und ihr volles spektrum er-fahren – ich bewundere sie aus vollem herzen.

dieses bild widme ich ihr in dankbarer erinnerung.

gestern habe ich angefangen, „das pflügende klassenzimmer “ zu lesen. mit einem vorwort von otto scharmer, den ich auch zu meinen geschwistern zähle.

am leuchtturm

das ist der „präparate-turm“ auf hof pente – eine art gesellenstück eines auszubildenden und ganz typisch für die vielen zauberhaften entdeckungen, die ich hier machen kann. ich bin sehr froh darüber, mich hier auf vier wochen groߟstadt einstimmen und die seele baumeln lassen zu können.

ich bin schon immer fasziniert von landmaschinen und finde hier die schönsten exemplare …

überall ist geschäftiges treiben und der kleine severin (drei jahre alt) ist mittendrin und inzwischen auch mir gegenüber aufgetaut. er hat anfänglich christopher vermiߟt, mit dem er sich schon angefreundet hatte, als der hier ein praktikum gemacht hat. ich soll liebe grüߟe ausrichten.

mir geht das herz auf, wenn ich mir vorstelle, an so einem ort zu leben … ein paradies für kinder.

und von corona ist hier nichts zu spüren.

sinntankstelle

mit neuem stirnband auf dem weg nach hamburg, wo wir 4 wochen am gleichen ort in ottensen stehen werden … haben wir die gelegenheit ergriffen für eine heilige atempause auf dem hof pente, wo wir vor zwei wochen keno & friedmut für ein lustiges intermezzo in unsere band aufgenommen haben. dieses bolo füllt mich auf mit gelassener zuversicht.

bevor die schule wieder anfängt, sind toby & die jungs, die zur schule müssen, nach schweden und johanna nach italien gefahren. julia, die in meinem bäuerinnenhimmel gleich neben maxie steht, & severin, das dreijährige nesthäkchen, haben uns wie alte freunde willkommen geheiߟen – wir sind aus dem omnibus aus- und sofort in ein lekkeres mittagessen eingestiegen. es hat mich ungemein gefreut, daߟ julia innerhalb der beiden wochen schon „körper und erde“ von wendell berry gelesen hat. ich liebe dieses büchlein sehr und versuche unverdrossen, damit wendell berry beim deutschen publikum bekannt zu machen.

ich nehme dankbar ein vollbad in der landwirtschaft …

zwei wochen

3 tage münster – 2 tage bocholt – 3 tage krefeld – 2 tage kamp-lintfort – das waren jetzt die einstiegswochen in die „normale“ arbeit. unter kriegsrecht. corona zersplittert die menschen, quer durch alle gruppierungen. das fänomen konnten wir sketchartig vor dem omnibus erleben, wenn zwei ganz normale menschen – eine mit maske & eine ohne – sich vor unseren augen über corona in die haare kriegten und in unversöhnliche schreihälse verwandelten – von direkter demokratie ganz zu schweigen. alle fühlen sich aus falschen gründen im recht und im hintergrund findet ein unerbittlicher informationskrieg statt, der alle von den wichtigen themen ablenkt.

auf die vertrauenswürdigsten texte, die ich in letzter zeit zur aktuellen situation gelesen habe, will ich hier nochmals hinweisen:

frau dr. zschocke

&

charles eisenstein

in krefeld bin ich zwischen zwei komplementäre fronten geraten:

auf der einen seite in geschlossener phalanx die antifa hinter mannshohen transparenten – ganz treudoof mit maske & sonnenbrille. sie schwangen reden von vernunft & rechtsstaat …

auf der anderen seite mit mindestabstand und ohne maske menschen, die sich sorgen machten über den zwang zum maskentragen, dem ihre kinder unterworfen werden …

rundum ganz viel polizei.

ich habe mittendrin ratlos meine pirouetten gedreht – im bunten strampelanzug & mit nackten füߟen. ohne corona hätte ich wahrscheinlich mit allen beteiligten ganz ruhig & friedfertig reden können. es liegt ein ungeheurer druck in der luft, partei zu ergreifen und dieser druck zertrümmert die gegenwart und macht jede kommunion unmöglich. die angst vor dem tod entpuppt sich als angst voreinander. alles wird mit zahlen begründet, denen alle blind vertrauen – die eigenen sinne scheinen vollkommen unglaubwürdig zu sein.

mir fällt die „epistemologische askese“ wieder ein: war das jetzt zu viel text ?

für mich hat sich nämlich am leben überhaupt nichts geändert und auch nicht an meiner liebe zur sache.

es lebe die pink republic !

thealozzi

im erlösenden gewitter – das inspiriert mich zu wilden morfos:

und ich kann mein wiedersehen mit connie nachbeben lassen – ich würde mich so gern mit ihr sünkronisieren und sie in die schar meiner geschwister aufnehmen – dann sind wir fest verbunden und losgelöst von zeit & raum …

ab montag bin ich weit weg im norden unterwegs. also widme ich ihr in geduldiger vorfreude dieses bild und nenne es „connie blues“.

intermezzo

brigitte hat mir einen sehr aufschluߟreichen artikel von charles eisenstein in deutscher übersetzung zugeschickt, den ich hier verlinken möchte … mit der bitte um weitere verbreitung!

was macht der verrückte alte mann denn da ?