wir fühlen uns wie zeitreisende in eine sozial zersplitterte düstopie – fragt sich nur: in welche richtung ? vor 100 jahren, in den goldenen zwanzigern, begann schon mal eine seuche mit den allseits bekannten blutigen folgen. ich sehe viele parallelen. ich male mir aus, was die nazis mit den digitalen medien angestellt hätten …
… und meine anthropologische fantasie geht mit mir durch. ich muß voll auf die bremse treten – um mich nicht aus der gegenwart reißen zu lassen. die zu studieren ich mich mühe. intensive ereignisse überschlagen sich. unter kriegsrecht. die medien verspritzen ein gift, das viel ansteckender ist als jedes virus. alte freunde weichen vor mir zurück und versuchen, mich mit diesem albernen ellbogenstoß zu begrüßen, den die politik eifrig als neuen treueschwur propagiert. die razis kommen – schwer bewaffnet mit zahlen & daten. dank der asozialen medien ganz unblutig & antibiotisch.
als wunderfitziger raumfahrer vergegenwärtige ich mir, was es gleichzeitig sonst noch alles gibt und kann am ende ruhig & zufrieden sein. mit der band bin ich auf einer vertrauensvollen wellenlänge und in moorburg kann ich mich besinnen.
san alfredo bleibt im krankenhaus verschollen – am telefon klang er ganz kleinlaut. wir haben einige sachen im omnibus geborgen, aber seinen hausstand an der angestammten stelle zurücklassen müssen – mit einem leidenschaftlichen appell an die rumänischen trinker, die vor lauter alkohol über nacht alle wohltaten vergessen und immer bei uns ihre smartphones aufladen …