auf halber strecke zwischen schloß türnich und wuppertal hat aus heiterem himmel das schicksal zugeschlagen:
der motor fiel in der leistung ab und machte unheilverkündende klopfgeräusche. ich habe alle instrumente abgelesen und weil von da keine alarmsignale kamen, habe ich uns erst mal knapp von der autobahn gerettet und einen platz gesucht, auf dem wir die nacht verbringen können.
unsere lady abzuschleppen ist ein wahnsinnsakt. ein teil der hinterachse muß ausgebaut werden – er wird dann von einer zugmaschine mit einer stange abgeschleppt und von einem extra fahrzeug mit zwei mitarbeitern begleitet. glück im unglück ist, daß wir nur 40 km von unserer heimatwerkstatt entfernt sind – dort kann ich im omnibus wohnen bleiben. es ist sonntag und da gelten preisaufschläge von 150 %. also habe ich entschieden, den omnibus morgen für 2.500 euro netto nach hattingen schleppen zu lassen.
vielleicht hört mich ja jemand: es besteht immer die möglichkeit, eine spontane spende jeglicher höhe von der steuer abzusetzen – eine win win situation für alle beteiligten.
dabei hatte sich unsere neue lisa – mit der ich jetzt alleine bin – gerade so schön eingearbeitet. wir waren schwanger mit vorfreude auf die arbeit und regine, die seit jahren zum ersten mal wieder mitfährt, wartet in wuppertal auf uns.
katastrophe.
immer schön lokker bleiben.
so sieht es womöglich im inneren des motors aus. früher hätte ich auf solche situationen mit panischer hektik reagiert und mir die schlimmsten szenarien ausgemalt. heute bleibe ich ziemlich gelassen und beherzige das motto „zeige deine wunde“, wie ich es von joseph beuys gelernt habe. ich besorge mir unverdrossen & geduldig die nötigen informationen und finde freundliche hilfe.
lisa hat noch ein lekkeres abendessen herbeigezaubert und ich finde die muße, hier zu schreiben und an meinen bildern zu arbeiten …