hier sitze ich bei sechzig stundenkilometer vollkommen hilflos auf der seitenbank und erwarte bang enge kurven & kreisverkehre. manchmal rappelt es heftig und wirft das ganze cockpit durcheinander. ich ermahne mich, den beiden klasse tüpen zu vertrauen, die am vormittag mit ihrem mächtigen bergefahrzeug gekommen sind und in aller ruhe den omnibus fürs abschleppen vorbereiten …
… was ein kompliziertes unterfangen ist, denn teile der hinterachse müssen ausgebaut werden und wegen seiner höhe kann der omnibus nur minimal angehoben werden. während der arbeit neckten sie sich wie heranwaxende. in der gegenwart der gutartigen riesen, die sich um nutzfahrzeuge kümmern, fühle ich mich tatsächlich „geborgen“. ich bewundere die unerschütterliche ruhe & geduld, mit der sie probleme ergründen und mit ihren zum teil gewaltigen werkzeugen hantieren. ich kann mich immer besser mit ihnen verschwistern und versuche, möglichst viel von ihnen zu lernen.
der monster truck hat beeindruckende fähigkeiten – am ende machte sich dieses gespann auf den weg. lisa durfte vorn in der kabine auf dem bett sitzen und hatte eine lustige zeit mit diesen freundlichen männern, während ich mich hinten im omnibus vollkommen abgeschnitten fühlte und alles nur noch passiv mit mir geschehen und lassenskraft üben konnte.
jetzt stehe ich ziemlich weit vorn neben der heimatwerkstatt mit einem untüchtigen omnibus und habe null ahnung, was auf mich zukommt und vor allem, wie lange der omnibus für die arbeit ausfällt. das abschleppen allein kostet rund dreitausend euro – was die reparatur kosten wird, steht in den sternen …
und ich war so glücklich wieder in meinem element heimisch geworden.
immer schön lokker bleiben !