keno ist im omnibus mein jüngster bruder geworden. sein wesen stimmt mich zuversichtlich und offen für alles. er hat unsere band mit gewitzter spielfreude bereichert und alle mit fragen gelöchert. seine praktische auffassungsgabe war fänomenal. ich habe ihm meinen alltag & meine arbeit & meine vorlieben erklärt. und zwei klavierkonzerte gegeben – was ich sehr selten mache, weil ich so selten die gelegenheit habe, klavier zu spielen.
er hat das wunderfitzig auf sich wirken lassen und mich nachher verblüfft gefragt: „hast du dir das alles gerade ausgedacht?“
ich war froh, daß er bis klein jasedow durchgehalten hat, weil ich ihm so „meinen“ gong zeigen und ihm vorspielen konnte. seine augen leuchteten, als ich ihn fragte, ob er auch mal spielen wolle. ich habe ihm meine gongjacke angezogen und er hat sich mit sensibler aufmerksamkeit in dieses gewaltige instrument hineingespürt und aus dem stegreif ein wohltuendes gongkonzert improvisiert.
inzwischen ist er wohlbehalten bei seiner wunderbaren mama gelandet: am freitag mittag ist lilith mit ihm zusammen von anklam nach berlin gefahren und hat ihn dort in den zug nach osnabrück gesetzt, wo julia ihn abgeholt hat – ihr wißt schon: die getrennt aufgewachsene zwillingsschwester meiner lieblingsbäuerin.
auch dieses bild ist eine koproduktion – ich habe mit großer freude gemerkt, daß ich mit keno künstlerisch zusammenarbeiten kann, weil er auf alle meine fragen mit mir einleuchtender gewißheit antwortet.
die arbeit am omnibus erfordert ständige geistesgegenwart, auch wenn es scheinbar langweilig ist oder sich die ereignisse überschlagen. von früh bis spät. bei jedem wetter & mit allen leuten. insofern ist das eine heftige herausforderung – auch für „erwachsene“. deshalb will ich gern keno in den höchsten tönen loben für die ernsthaftigkeit seiner mitarbeit. er hat mein herz erfrischt und ist mir immer willkommen.
auch die mädels haben keno geliebt & so gut wie möglich bemuttert – das ist eine koproduktion mit simone.
gute nacht von ganz woanders …