in der kronologie habe ich der neuen band zuliebe lükken entstehen und sich anstauen lassen …
links im bild ist carl mit zeh, der so mutig war, sich aus dem stand für fast zwei monate zum dienst zu melden. das traut sich kaum einer. er hat die praktischen abläufe sofort begriffen und in güsen mit affenartiger geschwindigkeit den goldenen gürtel auf hochglanz poliert …
inzwischen hat er die volle bandbreite unserer arbeit erlebt und fügt sich beflissen & brüderlich in das geschehen ein und stellt wunderfitzige fragen, an denen ich mich laben kann – nicht von ungefähr trägt der omnibus auf der stirn das goldene fragezeichen.
und johannes, den wir gestern schon wieder verabschiedet haben, ist ein ganz besonderer solitär, den ich von anfang an wunderfitzig bestaunt habe. ich habe ihn als busenfreund von enoch vor fünf oder sechs jahren kennengelernt. obwohl wir uns sehr selten sehen, fühlen wir uns ständig friedlich verbunden. manchmal überrascht er mich mit handgeschriebenen briefen, die ich wie kostbarkeiten hüte. er hat gerade sein erstes staatsexamen der jurisprudenz hinter sich und ist mein professor der fußballsoziologie. als er mir erzählt hat, daß er sich kontrapunktisch zum sturen büffeln bei filmen entspannt, haben wir einmütig beschlossen, ein intimes filmfestival zu veranstalten: ich habe ein dutzend meiner lieblingsfilme herausgesucht und wir haben an neun abenden jeweils einen film angeschaut. weil wir sein meckbuck mit meiner vasenförmigen zauberbox verbunden haben, gab es keinen kabelsalat und keine umständlichen auf & abbauten.
alle filme und auch die reihenfolge waren volltreffer und wir saßen bis in die nacht hinein bei anregenden gesprächen zusammen. ich habe die zeit mit ihm voll ausgekosten und freue mich schon auf das nächste mal.
hier verspeise ich gerade eine sowjetische köstlichkeit, die seine oma zubereitet hat.
ich hatte keine zeit, ausführlich über diese prallvollen tage zu berichten und werde mich wohl demnächst mit einem bilderbogen bescheiden …