wintergarten

die tour hat ein glückliches ende gefunden: der omnibus verbringt den winter in einem garten, auf eigens gemulchtem boden – kolja hat alles liebevoll vorbereitet. ich halte zauberhafte wirkungen dieser räumlichen nähe für möglich – zu gunsten aller beteiligten critter …

das resoniert aufs schönste mit „alle dörfer bleiben“, dem motto der diesjährigen tour, und mit den wundervollen dörfern, die ich dieses jahr kennengelernt oder wiedergesehen habe.

auch ich hab alles gut überstanden:

(ein anonymes selbstportrait)

finale

nach unserem letzten gemeinsamen frühstück durfte carl ein letztes mal den omnibus volltanken, bevor wir ihn am wiesbadener hauptbahnhof abgesetzt haben. er hat mir zum abschied meinen ur-caran d’ache-kugelschreiber geschenkt: den roten mit den schweizer kreuzen, den ich so passend für meine arbeit fand.

obwohl ich wuߟte, daߟ ein teil der strecke gesperrt war, wollte ich unbedingt vielleicht ein letztes mal meine lieblingsstrecke am rhein entlang fahren und sie lisa vorführen …

nach einer abenteuerlichen umleitung in rüdesheim auf die fähre nach bingen gefahren und dann auf der linken rheinseite bis zur nächsten brücke in koblenz, wo wir wieder die rheinseiten gewexelt haben, um auf die bundesstraߟe 42 zu kommen, die am ende zur autobahn 59 nach köln wird.

eine wundervolle fahrt bei schönstem wetter. ein landschaftsrausch, von dem auch lisa ganz begeistert war.

am nachmittag hat uns kolja in unseren von ihm liebevoll hergerichteten heimathafen eingeschleust – komplexe manöver waren erforderlich, den omnibus durch ein enge einfahrt zu fädeln. vor immer mehr zuschauerinnen. ich weigere mich erst mal, über die ausfahrt nachzudenken.

kolja & ich haben lisa dann mit dem auto zum bochumer bahnhof gefahren (sie hat mir eben geschrieben, daߟ sie wohlbehalten in berlin angekommen ist). anschlieߟend haben wir in einem vietnamesischen restaurant lekker gegessen und uns eingestimmt auf die nächsten tage.

jetzt sitz ich hier und meine tour ist zu ende.

lisa oben

auf der fahrt durch zauberhaftes niederbayern. so kann ich sie nie erleben – das ist mein remix eines fotos, das mir manfred mensch mayer geschenkt hat.

in vollem einklang bewohnt sie das prinzessinnenbett – wenn sie dabei ist, bin ich gleich beruhigt. mit carl zusammen die ultimative besatzung unserer rollenden heimat. wir sind einheimische einer seltsamen raumzeitkapsel und leben in schönstem frieden miteinander. alle sind voll bei der sache und amüsieren sich prächtig. wir brauchen keine unterhaltung und geben uns nicht mit nebensächlichkeiten ab. parallel folgen alle ihren eigenen spuren & rhythmen. alle zusammen & deutlich unterschieden. da kann sich ein gespinst sozialer praxis entfalten, das ich heilig nennen will, weil ich mich darin vollkommen aufgehoben fühle. mitten im leben.

dieses morfo möchte ich dieser unglaublichen band widmen und noch mal ganz laut rufen: „lieben dank für alles!“

interlude für carl

wer genau hinschaut, sieht vor dem omnibus einen werkstattwagen: am freitag mittag wurden wir freundlich gebeten, den omnibus wegzufahren, damit die beiden wartungsklappen für die brunnenanlage geöffnet werden konnten, die sich unter dem omnibus befanden.

ich habe den sorgfältig installierten omnibus um eine wagenbreite nach hinten versetzt – und es entspann sich ein schöner kontakt mit den beiden männern, die unsere wunderfitzigen fragen geduldig beantworteten …

… carl durfte mit dem ingenieur in die tiefe klettern und sich alles zeigen lassen. die beiden haben sich gleich in einer spezialterminologie verständigt, die carl uns übersetzt hat. er war ganz in seinem element und hat dieses kleine zwischenspiel sehr genossen.

carl ist ein echter wunderknabe: schon seit ewigkeiten hat niemand so lange am stück mit mir am omnibus gearbeitet. aus dem stand! ungemein fleiߟig & immer gut gelaunt. ich habe mich ganz geborgen gefühlt bei ihm und hätte ihn am liebsten immer dabei.

kontrapunkt

zwischen unserem jetzigen standort und tyrlaching liegen welten. ich bin noch mit der verdauung der letzten kulturwoche beschäftigt und schon mitten in der nächsten …

meta theater

ich habe eine wundervolle haltestelle gefunden und mich in ein gebäude verliebt – die bodenstation des meta theaters

mit axel tangerding, der das gebaut hat, habe ich mich spontan angefreundet. er hat mir eine ausgiebige baumeister führung geschenkt und geduldig meine vielen fragen beantwortet. ich bin begeistert von der sinnlichen vielseitigkeit des gebäudes und von der intelligenten konstruktion. eine groߟzügige interpretation von „small is beautiful“ mit japanischen einflüssen. macht vom potenzial her seinem namen alle ehre. eine bühne für ideen. da lacht mein herz.

passen wir nicht gut zueinander ?

funkstille

ich hatte ein paar tage kein digitales netz und jede menge zu verdauen …

seit pfaffenhofen:

war ich im mulimodus unterwegs für die veranstaltungsreihe „in jedem detail das ganze“ zur feier des hundertsten geburtstags von joseph beuys. mit den stationen münchen – moosbach – traunreut – moosbach – münchen – tyrlaching. ganz viele kilometer hin & her über abenteuerliche straߟen durch ein wahrhaft idyllisches bayern. mit alpenblick & blau weiߟem himmel.

heute bin ich von der österreichischen grenze den ganzen tag bis nach wiesbaden gefahren und kann erst jetzt mit der rekapitulation dieser drallen woche mit ihren spektakulären standorten beginnen.

überall habe ich geschwister gefunden & wieder gesehen. zum beispiel sind manfred mensch mayer & seine freundin erika von moosach nach traunreut & zurück im omnibus mitgefahren – zum allseitigen vergnügen:

das ist mein remix von einem bild, das lisa mir geschenkt hat.

obwohl ich zur kultur nicht zugelassen bin, bin ich randvoll mit reichhaltigen erlebnissen – jeder tag ein roman.