salto rückwärz

in kempten standen wir weithin sichtbar vor einer konsumhölle, leicht abseits von der schönen altstadt. am zweiten abend haben wir zusammen mit barbara, die für ein paar tage schnuppern wollte und donnerstag abends zu uns gestoߟen ist, in einem traditionellen restaurant lekkere regionale spezialitäten gegessen. bedient wurden wir von einer freundlichen & selbstbewuߟten frau im dirndl – drauߟen, unterhalb von einem brunnen.

wir standen die meiste zeit im schatten und konnten uns auch über publikumsmangel nicht beklagen, aber das führte nicht zu entsprechend vielen gesprächen. ich hatte den eindruck, daߟ die reaktion auf den omnibus stark verlangsamt war und womöglich erst zündete, wenn die menschen schon mitten in der konsumhölle waren.

seit ich im allgäu bin, sinne ich darüber nach, wieso ich solche schönen landschaften immer mit „wohlstand“ assoziiere – das ging mir schon in marktoberdorf durch den kopf. die menschen sind modisch gekleidet und fahren fette autos – alle annehmlichkeiten sind in reichweite, da kümmert es wenig, was drauߟen in der welt passiert. die landschaft macht die menschen in einer schönen wexelbeziehung zufriedener. sie ahnen nichts von einer auf sie zu rasenden ökologischen & sozialen katastrophe. auch nicht nach zwei jahren coronairrsinn & razismus.

gleichzeitig inspiriert die üppige landschaft auch die landwirtschaftliche avantgarde, wofür der andreashof ein leuchtendes beispiel ist. er wird auch „rosenhof“ genannt.