mit wilma, die nächsten monat siebzig wird, bin ich am lebhaft mäandernden main entlang nach miltenberg gefahren, am linken ufer. in ihrer blütezeit im 15. jahrhundert schmiegte sich die stadt wie ein schlauch an die außenflanke einer mainschleife – im osten durch das würzburger tor und im westen durch das mainzer tor verschließbar …
miltenberg war eine wichtige zollstation und hat die wegelagerei geschickt professionalisiert: alle mußten einen auszuhandelnden teil ihrer ladung dort lassen und regionale produkte am zielort vermarkten – ein knotenpunkt für händler & diplomaten.
sie konnten im gasthaus „zum riesen“ unterkommen, das von sich behauptet, das älteste gasthaus deutschlands zu sein. heute lebt die in der neuzeit auf die andere mainseite erweiterte stadt vom industriellen tourismus und es gibt viele kleine boutiquen, cafés, kunsthandwerker, in denen die touristinnen durchaus schöne sachen kaufen können. es gibt gut ausgebaute wander- & radwege, campingplätze am fluß und anlegestellen für die unglaublich langen kreuzfahrtschiffe, bei denen ich mir nie vorstellen kann, wie sie durch die engen schleifen passen.
die alten fachwerkhäuser haben mir zu anregenden & besinnlichen zeitreisen verholfen. das wetter spielte verrückt wie im april und die nächte werden deutlich kälter – am freitag war vollmond.
ich geh jetzt schlafen – was „oma & opa“ angeht, kann ich nur sagen: fortsetzung folgt.