allein

da bin ich mit den grenzgebieten des machbaren konfrontiert. nichts da mit lokker & lässig. heavy duty. himmelweit entfernt vom groove einer gut eingespielten band. ich muß alles alleine machen. einmal habe ich den OMNIBUS für ein paar minuten abgeschlossen, um die toilette der eisdiele zu benutzen und mir ein eis zu holen.

eingedenk meiner rückenschmerzen habe ich mich in letzter zeit nicht an den außenaufbauten beteiligt – wir haben einfach passanten gefragt. da war es eine bewährungsprobe, mir nur von einer person mit dem schweren stehtisch helfen zu lassen – die ich gut überstanden habe. ich habe einige frauen gefragt, ob sie mir auf ihrem hypothetischen rückweg eine zeitung mitbringen könnten – eine hat das ganz selbstverständlich gemacht, nachdem sie unterschrieben und sich in die telefonliste eingetragen hat. zeige deine wunde !

fast den ganzen tag knallte die sonne erbarmungslos. da schwellen meine füße und mir wird manchmal schwindlig. also habe ich im OMNIBUS alle türen & fenster geöffnet, auf daß im schatten ein lüftchen wehe – es ist schließlich niemandem zuzumuten, länger als eine viertelstunde in der prallen sonne zu stehen. also habe ich mich im schatten in die tür gestellt und erfolgreich meine traktorstrahlen auf die passanten gerichtet.

gleichzeitig mußte ich herausfinden, wo genau das hofgut kreuma ist und wie ich aus der stadt herauskomme. es ging abwechslungsreich 50 km durch jungfräuliche landschaft – bis zur autobahn auf halber strecke. der diesel wurde knapp und ich habe die prompt auftauchende raststelle genutzt, um zu tanken und mich für den rest der strecke zu orientieren. bin dann in irgendeinem dörfchen in der nähe gestrandet, wo mir zwei freundliche radfahrerinnen erklärt haben, wie ich in einem großen bogen von hinten ans ziel komme – am ende über gepflasterte straßen …

als ich um halb neun ankam, waren die entscheidenden personen ausgeflogen und mir wurde ein provisorischer platz angeboten, wo das hinterteil des OMNIBUS von der seite in die fahrbahn hineinragte. da hab ich eine seltsame nacht verbracht und bin um sechs uhr aufgewacht, aber nicht aufgestanden.

ich bin erst mal heilfroh, daß die beiden tage in wurzen ausgefallen sind und ich hier zur besinnung kommen kann.