ich bitte vielmals um entschuldigung – hab ich doch bisher immer schulTe delitzsch geschrieben.
die große buchhandlung war eine enttäuschung: die hatten nichts über den berühmtesten sohn ihrer stadt – da bin ich gleich rein, als die heiß erwartete lisa zur wachablösung bereit war. ich wollte möglichst viel über ihn erfahren, weil er in einer zeit wirkte, als massen von proletariern damit begannen, in unvorstellbaren ausmaßen waffen herzustellen und arglos den kapitalistischen leviathan zu entfesseln …
also habe ich mir zeit für das „schulze delitzsch haus“ genommen, das als „immaterielles weltkulturerbe“ ausgezeichnet ist und mich voll in seinen bann gezogen hat …
ein kundiger mann hat mich liebevoll betreut und alle fragen beantwortet – und ich habe mich durch das haus treiben lassen und interessante dinge erfahren, zum beispiel, wie er zu seinem namen gekommen ist: er war mit großem zuspruch in den preußischen nationalrat gewählt worden und: um ihn von anderen schulzes zu unterscheiden, ist sein heimatort hinzugefügt worden …
er war ein anwalt der „kleinen leute“, die den vorindustriellen laden bis dahin am laufen gehalten hatten – und damit auch ein echter demokrat. während in seinem fokus die handwerker & gewerbetreibenden waren, hatte sein rheinischer zwillingsbruder raiffeisen eher die bauern und die landwirtschaft im blick. ich schwebte auf wolken der inspiration und habe noch eine 450-seitige festschrift zu seinem 200. geburtstag am 29. august 2008 erworben:
hermann schulze delitzsch
weg – werk – wirkung
und übrigens – es war die genossenschaftsbank als „demokratische“ körperschaft, die dort erfunden wurde – ganz im gegensatz zur „juristischen person“, die soviel unheil in der welt anrichtet – neuerdings mit popkultureller gewalt.