annaberg-buchholz kann ich hier nicht einfach weglassen – hier hat vor 500 jahren der bergbau der wissenschaftler & ingenieure begonnen – im erzgebirge. die zwillingsschwester im westen heißt clausthal-zellerfeld im harz auf gleicher höhe.
die stadt liegt in 750 meter höhe. ganz am anfang der saxentour hat mich jemand gefragt, wie ich denn mit diesem alten OMNIBUS da raufkommen wollte. darüber habe ich mir die ganze zeit den kopf zerbrochen. und auf der einsamen fahrt von grimma nach annaberg-buchholz habe ich gemerkt, daß ich viel abenteuerlustiger sein könnte, denn es gab so viele baustellen & umleitungen, daß sich selbst die einheimischen nicht auskannten. und ich staune noch immer darüber, wie lässig & wohlgemut ich ins ziel eingelaufen bin. fazit: „keine sorgen machen!“
der marktplatz ist weithin die einzige größere ebene fläche – ansonsten geht es heftig rauf & runter. die stadt hat ihre urwüxigkeit behalten und ist liebevoll restauriert, ohne so geleckt zu sein wie döbeln & grimma. und weil hier der industrieelle kapitalismus ausgeheckt wurde, gibt es auch diesen prototyp einer konsumhölle mit pickelhaube.
was urwüxig angeht, hat mich am ersten abend magisch eine tausend jahre alte kirche angezogen, die am höxten punkt der stadt steht wie ein gebirge.
durch dieses tor bin ich dann tief in die vergangenheit eingetaucht und habe meiner fantasie freien lauf gelassen. ich sah die stadt im winter tief eingeschneit und suchte nach einer passenden stimmung.
ich kann nie vergessen, daß an solchen brutstätten der sogenannten naturwissenschaften auch der militärisch-industrielle komplex entstanden ist, vor dem der amerikanische präsident eisenhower nach dem zweiten weltkrieg gewarnt hat.
leider bin ich nur am ersten abend zu einem spaziergang gekommen – es bleiben viele wunderfitzige fragen offen.