happy ending

ich wurde unruhig, als am ersten tag in bramsche außer den ihhbaix nicht viel passierte. ein paar beiläufige unterschriften nach kurzem geplänkel. was ist los? geht das jetzt so weiter?

am zweiten tag kam gleich morgens der bürgermeister vorbei – er führte eine sehbehinderte frau mit armbinde & blindenstock durch die stadt und sollte ihr den OMNIBUS erläutern. mit seinem jungenhaften wesen hat er mich sehr an den bürgermeister von grimma erinnert. souveräne bürgermeister sind meine demokratischen helden und ich nutze gern jede gelegenheit, sie zu ihrer praxis zu befragen.

er war mitglied in der solidarischen landwirtschaft von hof pente. wie sich später herausstellte, hat er kraft seines amtes entschieden, daß sie auf hof pente eine schule eröffnen dürfen. das gespräch mit ihm hat mich aufgemuntert und daran erinnert, daß ich mir keine sorgen machen und nicht an zahlen denken wollte.

dann kamen beate & siegbert und es war, als kennten wir uns schon immer. sie betreiben in der nähe die „arche alfsee“ und haben sich gleich als haltestelle angeboten und waren dann (am zweiten tag) die ersten, die sich in die telefonliste eingetragen haben. ich habe ihnen ehrlich von unserer finanziellen notlage erzählt und ihnen was zu lesen mitgegeben …

übrigens: seit ich es kenne, erzähle ich allen leuten von dem wunderbaren buch von gertrude lübbe-wolff – und hole mein exemplar zum abfotografieren heraus – wenn diese saat aufgeht, sind wir einen großen schritt weiter!

zaghaft kamen weitere telefonnummern auf unsere listen …

am dritten tag – ich war in ein gespräch vertieft – kam beate vorbei, hat irgendwas an raphael übergeben und ist gleich wieder verschwunden.

in schönster handschrift hat sie mit wenigen worten ihre tiefe verbundenheit ausgedrückt und mir ein schmuckes bändchen mit ihren gedichten geschenkt. in dem umschlag befanden sich außerdem noch zwei braune geldscheine und die auftragsbestätigung zu einer herzhaften spende für den OMNIBUS …

so haben die so schleppend beginnenden drei tage in bramsche doch noch eine üppige ernte eingefahren und wurden gekrönt von unserer landung auf dem hof pente.