zur erinnerung: da hab ich allein die nacht verbracht.
und wurde von einem ziemlichen getöse geweckt, bevor der wekker klingeln konnte. eine junge frau aus dem ordnungsamt teilte mir auf nüchternen magen mit, daß ihr chef beim erteilen der genehmigung nicht bedacht hatte, daß heute die bühne für das altstadtfest am wochenende genau an der stelle aufgebaut wurde, an der der OMNIBUS perfekt installiert war. die arbeiten würden sich voraussichtlich über den ganzen tag hinziehen und ich möge mich doch bitte woanders aufbauen.
vor dem frühstück habe ich dann gleichmütig die schöne installation zerstört und den OMNIBUS irgendwie am rechten rand des platzes aufgebaut – dem himmel sei dank, daß ich mich nicht mal besonders aufgeregt habe. ich stand neutral neben mir und staunte über diese unerwartete geduldsprobe & meine beharrliche gelassenheit.
später kam dann auch der chef, entschuldigte sich für sein versehen und bot mir für den zweiten tag einen platz am anderen ende der fußgängerzone an.
ausgerechnet in diese situation kam dann ein ehrlich interessierter junger redakteur der hiesigen lokalzeitung, die „der patriot“ heißt. er wird gewiß für die morgige ausgabe einen schönen artikel schreiben.
ich blieb ganz hilflos an den OMNIBUS gefesselt, bis mich ganz unverhofft danilo erlöst hat – früher als erwartet kam er von seinem liebesseminar am starnberger see zurück. mir fiel ein stein vom herzen.
nach einer schnellen inventur hat er gleich die nötigsten einkäufe erledigt – und ich konnte am nachmittag endlich ein paar stellen abklappern, die ich bei meinem abendspaziergang in der stadt entdeckt hatte.
was geduld angeht, gehe ich bei den unscheinbaren flechten in die schule …