bildungsfestival

ich bin voll beschäftigt und habe tausend analoge vollkontakte … also keine zeit, zu schreiben.

zum beispiel ist „naima“ – die jüngere schwester von danilo, zu besuch und schläft bei uns im OMNIBUS:

mit elias, der diesmal ohne riesenrucksack da ist, sind wir also voll besetzt …

ich bin in meinem element, obwohl meine mitspielerinnen irgendwo herumflattern – ich gönne es ihnen – und versuche, das unvermeidliche durcheinander wegzuabstrahieren.

nebenbei ergeben sich die schönsten freundschaften wie zum beispiel zu der 86-jährigen marie louise, die ich am ersten abend kennengelernt habe – und die uns jeden tag am OMNIBUS besucht …

lengerich

schon wieder seltsam schräg an einer kirchenmauer – ich habe unentschlossen die jungs nach ihrem rat gefragt …

als sich mir bei meinem abendspaziergang dieser anblick bot, waren alle zweifel wie weggeblasen – dieses torgebäude ist der „römer“, eines der ältesten gebäude der stadt – das war ursprünglich sogar mal das rathaus.

in so kleinen städtchen ist es abends ab neun uhr schwierig, lekkeres essen zu finden. wir hatten uns ein feierliches begrüßungsmahl für jannik vorgenommen, der sonntag abend dort mit dem zug ankam. als sich sein zug verspätete, blieben uns nur zwei optionen:

der „römer“, in dem heutzutage eine „moderne“ gastronomie mit bowls & börgern eingerichtet ist

und ein waschechter italienischer pizza auslieferator, mit dem danilo in seiner muttersprache ausgehandelt hatte, daß er länger offen halten würde, wenn wir sofort die bestellung für jannik aufgeben würden. der laden war etwas weiter entfernt und hörte sich überhaupt nicht „feierlich“ an.

im nachhinein tut es mir wirklich leid, nicht auf danilo gehört zu haben, denn das essen im „römer“ war für alle beteiligten unbefriedigend.

zwei tage standen wir in der prallen sonne – wir hatten uns beide auf jannik gefreut und haben uns wunderfitzig beschnuppert.

ich grüße neuerdings alle leute, die mir in die augen schauen. mit einem freundlichen „hallo“, wie ich es von brigit gelernt habe.

es war wenig betrieb, aber unsere erfolgsquote lag bei satten 70 %.

für den nächtlichen stuhlgang blieb nur eine spielhölle übrig. alle schienen den OMNIBUS sehr wohl wahrgenommen zu haben, denn es hat sich noch ein schöner plausch mit dem türkischen inhaber ergeben.

auf dem heimweg hab ich noch diesen seltsamen vogel entdeckt.

das war jetzt keine epistemologische askese – ich will einfach mal zeigen, was ich unter lükken verstehe – und frage in die runde: ist das erwünscht & bekömmlich ?

zitat:

aus dem klappentext von „kommunale intelligenz“ von gerald hüther …

salto rückwärts

im kwadrat – ich komm nicht los von der arche, dem urbehältnis, aus dem alles mögliche entstehen kann … für mich vier tage in märchenhaft analoger bandbreite (ich hab noch tausend geschichten & bilder im kopf) …

und noch nie zuvor habe ich mich mit so wenigen worten so bedingungslos verschwistert wie mit beate & siegbert.

wenn ich ein krist wäre, würde ich das, was mit uns geschah, eine heilige kommunion nennen.

im kwadrat … denn zu allem überfluß sind die beiden bis auf weiteres mit einem so großzügigen monatlichen beitrag in den OMNIBUS eingestiegen, daß bei mir erst am nächsten tag der groschen gefallen ist, als ich das formular an brigitte geschickt habe – was ich zunächst für den auch schon sehr großzügigen jahresbeitrag gehalten hatte, entpuppte sich auf meine ungläubige nachfrage hin als der monatsbeitrag – da blieb selbst mir alten quasselstrippe die spukke weg.

ich will ja hier nicht über zahlen reden, aber eine solche nonverbale freigebigkeit habe ich noch nie erlebt.

das war meine übung in epistemologischer askese – jetzt kann ich ganz gelassen tausend lükken lassen und einen salto vorwärts machen

bilder einer ausstellung

letzthin stoße ich gegen meinen wunsch immer wieder auf quadrate und kann mich an ihrer ruhigen klarheit erfreuen

sie füllen die ästhetischen lükken, wenn ich mich nicht von der kronologie unter druck setzen lasse und mich dem alltag hingeben kann. ich kann gleichzeitig lassenskraft & epistemologische askese üben …

die archaische sinfonie

das ist das herz des alfsee sinfonie orkesters, das für vier tage symbiotisch pulsierte und die gegenwart entfesselte …

da war ich – der bekennende spinner – ganz ausgelassen in meinem element und konnte seufzend ausatmen.

es ist jetzt viertel vor zwei und ich will nur noch schnell versuchen, hier einen link zur arche einzufügen …

… und ein suchbild, von wo ich jetzt bin …

in der mitte

zwischen beate & siegbert – meinen neuen geschwistern – unabhängig von raum & zeit habe ich zu den beiden eine unerschütterliche verbindung.

ich bin so erfüllt von diesen traumhaften tagen in der arche, daß ich das allen erzählungen & geschichten voranstellen will. ich habe mal wieder eine heilige oase entdeckt. eingedenk der urtümlichen tiere, deren robuste vitalität symbiotisch mit ihren einheimischen kulturen verschmolzen war, nenne ich die arche jetzt meine lieblings-karawanserei !!!

und der OMNIBUS hat auch einen neuen mitbewohner aufgenommen:

ein werk von beate’s vater, dessen biografie mich tief berührt hat …

das ist der umschlag eines hefts, in dem beate mit einer wunderschönen handschrift die rede aufgeschrieben hat, die sie anläßlich seines todes gehalten hat – ich durfte sie lesen und will dieses bild wie eine signatur unter diese meisterhafte plastik setzen.

in der kronologie klaffen riesenlükken:

aber nochmals: danke für alles.

geduld

wir sind glücklich & zufrieden bei der arche alfsee angedockt und genießen das pralle leben.

das netz ist hier sehr lahm – ich kann kaum telefonieren.

das ist auch gut so, denn so kann ich alle sinne ausfahren und meine volle aufmerksamkeit der gegenwart widmen, die mir immer wieder freudige überraschungen schenkt.

frühestens sonntag abend gibt es hier einen überfluß von guten neuigkeiten …