wir hatten mal wieder kein wochenende – der OMNIBUS war eingeladen in die „jahrhunderthalle“ in bochum, wo die gls bank mit einer zweitägigen messe ihren fünfzigsten geburtstag feierte.
das bombastische gelände hat mich sofort in seinen bann gesogen – ab mitte des 19. jahrhunderts wurden dort immer neue verfahren der stahlerzeugung erfunden und steigerten sich parallel zum kaiserreich in skrupellosem größenwahn bis zu einem der wichtigsten rüstungsproduzenten der nazis. am ende des zweiten weltkriegs arbeiteten dort 7.000 zwangsarbeiter und 1.500 kz-häftlinge.
wenn das nicht ein denk mal ist !!! das ruhrgebiet ist voll davon. schon als kind hat es mich fasziniert, wenn sich am anderen ufer des rheins der himmel rot verfärbte, weil in einem hochofen ein abstich gemacht wurde – als meßdiener habe ich mir so ungefähr das fegefeuer vorgestellt und war froh, in einem dorf auf der linken seite des rheins zu leben.
wir standen an der periferie eines unglaublichen getümmels und sind überhaupt nicht von unseren einladern begrüßt oder in den reden der offiziellen & gratulanten erwähnt worden.
wir fühlten uns wie schamanen und haben unsere zauberkräfte spielen lassen …
tausend wunderbare analoge vollkontakte – ich mußte mich zwingen, zu essen und über die messe zu streifen. da habe ich mich wunderfitzig mit allen möglichen ausstellern kurzgeschlossen und auf den neuesten stand gebracht.
und wieder schloß sich ein kreis: der messestand von michael und der olivenölbande war in seiner schlichten klarheit eine selbstbewußte verkörperung von „small is beautiful“ – es war ein vergnügen, die ganze bande in aktion zu erleben.
ihr stand war bei weitem der schönste – ich habe absichtlich kein foto davon gemacht!